Köln ist für den Naturkostmarkt eine interssante Stadt mit guten Bio-Umsätzen.
Hatten wir in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts :-) noch ca. 20 Bioläden in Köln und Umland, so hat sich die Landschaft in den letzten 10 Jahren durch Biosupermärkte und Filialisten deutlich verändert.

Die althergebrachten Bioläden sind um die Hälfte zurückgegangen, dafür hat ein 25 Jahre alter ehemals kleiner Bioladen aus der Gründerzeit es zu beachtlichen 3 Filialen in Supermarktgröße gebracht (Naturata Köln) und wir haben Besuch bekommen von "Alnatura", "Basic" und "Denn's" - alle 3 richtig große und respektable Biosupermärkte.

Im August wird Alnatura einen zweiten Markt in Köln eröffnen - schräg gegenüber des gutgehenden und den Stadtteil versorgenden Naturata-Marktes in Köln-Sülz auf der Berrenrather Strasse.

Für mich ist damit eine neue Dimension des Naturkost-Handels eröffnet: es geht nicht mehr darum, möglichst viele Menschen mit hochwertiger Naturkost gut zu versorgen, sondern hier will ein Bio-Unternehmer den anderen "platt machen". Trotz vieler Stadtteile ohne Bioladen sich gegenüber einem der größten und ältesten Naturkostmarktes zu platzieren kann nur "Verdrängungswettbewe rb" genannt werden.

Das Miteinander und Gemeinsame, das die Bio-Pioniere einst wirtschaftlich und auch politisch wollten - hier wirft es ein expansiver Unternehmer endgültig über Bord.
Alnatura hat schon vor vielen Jahren die Bio-Szene durch Naturkost in den DM-Drogeriemärkten bedrängt - damit dann viel Geld verdient.
In den letzten Jahren wurden durch die bundesweit mittlerweile 22 Alnatura-Filialen immer mehr Bioladner und Bioladnerinnen zum Aufgeben gezwungen. Jetzt geht es hier in Köln um die "Naturkost-Marktherrschaft".

Schöne neue Welt!