Kalt und warm in der Baeckerei!

Taeglich gehen wir damit um und nutzen sie fuer unsere Aufgaben. Manchmal spielt uns die Natur aber auch einen Streich, naehmlich dann wenn kalt und warm zusammentreffen. Dieses Zusammentreffen kennen wir alle und die Folge davon ist Kondensation!

Heute moechte ich von meinen Erfahrungen mit Kondensation im Bereich eines Aussensilos berichten.

Wir alle wissen dass beim Mahlprozess waerme entsteht, oft warden Mehle “muehlenwarm” ausgeliefert, dessen Sinn und Unsinn ist aber ein anderes Thema , das ich hier nicht ansprechen moechte. Also das Mehl ist nun in einem Tankwagen und hat eine Temperatur von sagen wir mal 25 Grad.
Auf Kondensation waehrend des Transportes will ich momentan nicht eingehen, da auch dies ein eigenes Thema ist.
Um es extreme darzustellen nehmen wir mal an es ist ein kalter Tag mit einer Temperatur von 5 Grad und es regent auch noch. Der Tankwagen pumpt nun das warme Mehl in unser Aussensilo, das natuerlich auch 5 Grad kalt ist. Alleine duch den Pumpprozess erwaermt sich das Mehl weiter und temperaturen um 35 Grad sind keine Seltenheit. Der Kompressor am Tankwagen benutzt Aussenluft, die durch den Regen eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Das Mehl wird also mit recht nasser Luft transportiert, die den Wassergehalt des Mehles erheblich ansteigen laesst. Das geht soweit dass Siebe die in der Fuelleitung des Silos eingbaut sind und das Mehl zusaetzlich erwaermen, verstopft werden. Wir fanden regelrechte Teigklumpen in diesen Sieben, da auch dort Kondensation auftritt, das Wasser kondensiert am Metall und ist quasi als freies Wasser zur “Teigbereitung” in der Mehlleitung verfuegbar.
Haben wir diese Problem nun ueberwunden und das warme Mehl ist im Silo, treten neue Probleme auf. Durch die Auflockerungsgeblaes wird Luft durch das Mehl geblasen und Waerme und Feuchtigkeit steigt nach oben und kondensiert am oberen Teil des silos, dies wird natuerlich duch die physikalische Tatsache dass Waerme steigt beguenstigt. In der in der Regel ist im oberen Teil des Silos kein Mehl.
Es ist wirklich erstaunlich welche Wassermassen dort freigesetzt werden, die sich dann an den waenden des Silos mit Mehlstaub verbinden und einen hervorragenden Naehrboden fuer Schimmelbildung darstellen. Man sollte sich auch nichts vormachen , der Schimmel waechst binnen weniger Tage. Die Folge ist eine aufwendige Nassreinigung des Silos.
Wie kann dies aber nun vermieden warden? Die Loesung ist wie so oft recht einfach und simple. Siloliferanten wollen teure und aufwendige Lufttrocknungsanlagen verkaufen. Eine billige und wirkungsvolle Loesung war fuer uns ein einfacher Ventilator, der in der Fuellleitung installiert wurde und immer laeuft. Es wird kalte Umgebungsluft in das Silo geblasen und die Luft ueber dem Mehl wird auf Aussentemperatur abgekuehlt, so dass die Luft im Silo die selbe Temperatur wie die Metallwand des Silos hat. Nun haben wir die Waermebruecke abgebaut und es tritt keine Kondensation mehr auf.