Hier der Begleittext der nach der Ausstrahlung der Sendung veröffentlicht wurde:
Zusatzstoffe
Mangelhafte Informationen in vielen Bäckereien
SWR, Dienstag, 16. Januar 2007
Häufig Verstoß gegen Auskunftspflichten
Was in Backwaren steckt, bleibt oft im Verborgenen. Im Gegensatz zu abgepacktem Brot aus dem Supermarkt ist die Kennzeichnungspflicht bei der so genannten losen Ware viel weniger streng. Bäcker sind dabei noch nicht einmal verpflichtet, die Rezeptur offen zu legen. Sind die Verkäufer wenigstens bereit, auf Nachfrage über die Inhaltstoffe Auskunft zu geben? [plusminus machte die Stichprobe. In zehn Mainzer Bäckereien, darunter auch die großen Ketten, wurde nachgefragt, was genau im Vollkorn- und Roggenbrot enthalten ist.
Nur wenige informiert
Gut beraten fühlte sich das Team selten. Nur wenige Verkäuferinnen machten einen kompetenten Eindruck. Teils wurde sogar offen zugegeben, nicht genau zu wissen, was drin steckt. Nur zwei Bäckereien gaben detaillierte Auskünfte, zum Beispiel über den dunkeltönenden Malzzusatz. Solche Angaben zu Färbemitteln waren leider die Ausnahme. Dabei gehört beispielsweise Malzextrakt zu den wenigen Inhaltstoffen, die auch bei loser Ware deutlich angegeben werden müssen. Ein Verstoß dagegen ist ein Fall für das Ordnungsamt. Bei ihren Routinekontrollen in Bäckerein stellen dessen Mitarbeiter häufiger solche Dinge fest. Ein dunkel gefärbtes Brot ohne Angabe sei nicht nur eine Irreführung des Verbrauchers. Wichtig ist für den Kunden auch, ob ein Zusatzstoff verwendet wurde, auf den er möglicherweise allergisch reagiert.
Bei der Stichprobe von [plusminus behaupteten fast alle Bäckereien, nicht mit Farbe nachzuhelfen. Ob das wirklich stimmt, wurde im Lebensmitteluntersuchungs amt Rheinland-Pfalz geprüft: Bei rund einem Drittel der Brote und Brötchen besteht der Verdacht, dass gefärbt worden ist. Besonders negativ sticht der Filialist K&U hervor. In allen dreien der gekauften Proben ist laut Experte von einer Farbschönung auszugehen. Das war aber weder gekennzeichnet, noch hatte es die Verkäuferin gesagt.
Besserung in Sicht?
Bernhard Waldinger, K&U Bäckerei GmbH, meint dazu, dass dieser Verkauf sicherlich nicht so gelaufen sei, wie sich das Unternehmen dies vorstelle. Die Mitarbeiterin habe in einer Stresssituation nicht so reagiert, wie sie vielleicht hätte reagieren sollen. Aufgrund vieler Kundennachfragen habe K&U nun eine Liste mit Inhaltsstoffen angefertigt, die im Januar 2007 noch an alle Filialen verteilt werden soll. So soll sich der Kunde informieren können.
Schlechte Karten für Allergiker
Das ist auch nötig. Viele Bäckereien halten sich nicht einmal an die wenigen Auskunftspflichten, die sie haben. Wer allergisch reagiert oder Zusatzstoffe meiden will, der hat oftmals schlechte Karten. Man muss schon nach Bäckereien suchen, die freiwillig eine Zutatenliste aushängen oder sie zumindest auf Nachfrage zur Verfügung stellen.
Links
Bundesinstitut für Risikobewertung
www.bfr.bund.de
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)
www.bmelv.de
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
www.bvl.bund.de
Foodwatch
www.foodwatch.de
Literatur
Rund ums Backen
2,- €, Bestell-Nummer: 3238
Brot und Kleingebäck
2,50 €, Bestell-Nummer: 1004
Die Zutatenliste - Kleines Lexikon der Zusatzstoffe
2,50 €, Bestell-Nummer: 1135
zuzüglich Versandkosten zu bestellen bei:
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53340 Meckenheim
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Die Veröffentlichungen des aid-Infodienstes stehen im Internetangebot auch zum Herunterladen im pdf-Format zur Verfügung (teilweise kostenpflichtig).
Lebensmittelzusatzstoffe
2,50 €
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Elsenstraße 106
12435 Berlin
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Fax: 0 30 / 53 60 73-45
E-Mail: mail@verbraucher.org
Internet: www.verbraucher.com
Was bedeuten die E-Nummern?
64. Auflage 2006, 80 Seiten
4,90 €, Bestell-Nummer: 450
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Tel: 0 29 62 / 90 86 47
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Dieser Text gibt den Inhalt des Fernsehbeitrags von [plusminus vom 16. Januar 2007 wieder, ergänzt um Zusatzinformationen der Redaktion.
Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.