Hallo,
ich möchte gerne wissen, was es mit dem Ethylalkohol (Ethanol) im Hamburgerbrot auf sich hat.
Warum mischt man Hamburgerbrot Alkohol bei?
Viele Grüße, Lisa
Hallo,
ich möchte gerne wissen, was es mit dem Ethylalkohol (Ethanol) im Hamburgerbrot auf sich hat.
Warum mischt man Hamburgerbrot Alkohol bei?
Viele Grüße, Lisa
Ich vermute mal wegen der Frischhaltung. Alkohol kann in entsprechender Dosierung Keime abtöten. Schau dir mal im Supermarkt Produkte an, in nicht wenigen ist Alkohol mit drin (vor einigen Jahren hatte ich auf der Verpackung der "Kindermilch-Schnitte"! gelesen, das in diesem Produkt Alkohol mit drin ist. Zwar in kleiner Dosierung, aber es liess mich schon stutzig werden.).
Bei Hefegärung entsteht bekanntlich immer CO2 und Alkohol. Also ist in den meisten Broten immer eine sehr geringe Menge Alkohol. Kann mir aber nicht vorstellen, das der Alkohol nach dem Backprozess noch in nenneswerter Menge vorhanden ist.
Es soll ja auch vorkommen, dass diejenigen, die die Deklaration erstellt haben, sehr pflichtbewußt waren und diesen entstandenen Alkohol mit angegeben haben. Aus technologischer Sicht sollte es nicht notwendig sein.
Dazu bräuchte man aber soviel Alkohol, dass die Abgabe an unter 18-jährige nicht erlaubt ist :-)Alkohol kann in entsprechender Dosierung Keime abtöten.
Geändert von Thomas Christensen (09.07.2006 um 12:45 Uhr)
Habe mal "gegoggelt" und folgende Links gefunden: Alkohol wird (auch in einigen Süsswaren für Kinder) als Geschmacksträger verwendet, teils ist er in Fruchtzubereitungen vorhanden. Einige Unternehmen haben ihre Rezepturen schon geändert und verzichten auf Alkohol in ihren Süsswaren.
hwaswiressen.de/fusetalk/messageview.cfm?catid=8&t hreadid=1480
forum-alkoholiker.de/ftopic339.html
wer-weiss-was.de/theme174/article2835865.html
Geändert von Thomas Christensen (28.09.2016 um 16:53 Uhr) Grund: Defekte Links entfernt
nur ma so verdampft der alkohol beim backen also müsste er seine konservierende wirkung doch damit auch verloren haben oder?
gruß robin
Ja klar!verdampft der alkohol beim backen also müsste er seine konservierende wirkung doch damit auch verloren haben oder?
Hab ja auch geschrieben:Seine Aussage:Kann mir aber nicht vorstellen, das der Alkohol nach dem Backprozess noch in nenneswerter Menge vorhanden ist.ist generell richtig, nur im gebackenen Brot nicht zutreffend und kompletter Unsinn!Alkohol kann in entsprechender Dosierung Keime abtöten.
.
Sehr kleine Mengen Alkohol werden vermutlich auch im gebackenen Brot per chemischer Analyse nachweisbar sein. Der Gedankengang war, je mehr ich zusätzlich zugebe, um so mehr Restalkohol bleibt nachweisbar, aber wer macht schon so ein Unfug beim Brot?
Welche praktikablen Möglichkeiten gibt es denn, bei Brot oder Backwaren allgemein die Haltbarkeit zu verlängern?
Geändert von Thomas Christensen (17.07.2006 um 00:07 Uhr)
Hallo,
vielleicht geht es in eine ganz andere Richtung.
Und zwar hat Alkohol einen anderen Siedepunkt als Wasser. Es verdampft früher als Wasser.
Ich könnte mir vorstellen, diese Eigenschaft wird für die Triebwirkung ausgenutzt?
Schöne Grüße,
Barti
Das ist leider falsch, der Siedepunkt von Alkohol ist 78,32 °C !
Bei dieser Temperatur ist das Stärkegerüst schon so fest, das der Dampfdruck der geringen Mengen Alkohol keine Volumenausdehnung bewirken werden! Entscheidend bei der Volumenausdehnung ist das CO2 !
Möchte aber meine Frage aus dem Beitrag zuvor wiederholen, vielleicht können wir hier eine Ideensammlung bilden, also:
Welche praktikablen Möglichkeiten gibt es denn, bei Brot oder Backwaren allgemein die Haltbarkeit zu verlängern?
Haltbarkeit von Brot und Backwaren ist ein recht umfangreiches Thema, das sich sicherlich nicht in 3 Minuten behandeln laesst.
Die Haltbarkeit unterscheidet 2 grundlegende Dinge. Zum einen moechte ich das Altwerden der Backwaren benennen, zum anderen den microbiellen Befall, der die Haltbarkeit stark beeintraechtigen kann.
Das "normale" altwerden von Backwaren ist ein normaler Prozess. Beim Backen von Brot verkleistern wir die Staerke unter Zuhilfenahme von Energie (Hitze) Dies bedeutet nichts anderes dass Wasser im Teig von der Staerke aufgenommen und gebunden wird (aehnlich wie Pudding kochen)
Wird die Hitze nun entzogen findet eine Staerke Rueckverkleisterung statt. Die Starke gibt das gebundene Wasser wieder ab und das Gebaeck wird trocken.....
Aufhalten kann man diesen Prozess nicht, man kann aber versuchen den Prozess hinauszuzoegern.
Ein einfacher Weg ist, mehr Wasser in das Gebaeck zu bringen, was man mit der Zugabe von eingeweichten Saaten, Sauerteigen und Vorteigen erreichen kann. Die Zugabe von eingeweichtem Restbrot hilft ebenfalls.
Wenn man etwas tiefer in die Trickkiste greift, findet man so genannte "Gums" die zusaetzliches Wasser aufnehmen und speichern.
Ein anderer Weg ist die Zugabe von Fetten aller Art. Man kann die Staerkerueckverkleisterun g damit nicht aufhalten, aber das Fett und auch Zucker machen das Gebaeck gehaltvoller und laenger genussfaehig.
Fett und Zucker spielen auch eine wichtige Rolle wenn es darum geht den microbiellen Befall von Backwaren zu verhindern oder zu verzoegern.
Wichtig fuer alle sollte sein, dass Schimmel eine voellig normale Sache ist. Schimmelt ein Brot "nicht" wuerde ich mir Gedanken machen warum. Man kann dann davon ausgehen dass das Gebaeck mit der chemischen Keule behandelt wurde um den Schimmelbefall abzuwehren oder zumindest hinauszuzoegern. Die Zulieferindustrie bietet hier verschiedene Moeglichkeiten, auf die ich nicht im einzelnen eingehen will, weil ich der Meinung bin dass diese Mittel in der Baeckerei keinen Platz haben sollten.
Meistens finden wir Schimmel durch nicht sachgerechte Lagerung oder Behandlung des Produkts. Lagere ich mein Brot in einem verschlossenem Plastikbeutel werde ich frueher oder spaeter Kondensat an der Tuete feststellen koennen, Das Kondensat wird die Kruste aufweichen und es wird dort Schimmel entstehen.
Zwischenzeitlich hoert man von natuerliche Zutaten, denen man eine Schimmel hemmende Wirkung zusagt. (Rosinen zB) Aber man ist beschraenkt in der Zugabemenge, da auch eine Geschmacksveraenderung durch die Zutat eintritt.
Mir ist eine andere Zutat bekannt, die waehrend des Backprozesses Calciumpropionate bildet und so einen Schimmelschutz bringt. Der Trick ist dass man auf dem Label nicht Calciumpropionate angeben muss, denn man gibt es ja nicht dem Teig zu....;-)
Siegfried Heilemann
Toronto
Geändert von siegfried1959 (19.07.2006 um 18:03 Uhr)
Manche Bäcker werden jetzt vielleicht den Kopf schütteln, aber eine einfache Methode, gerade jetzt bei dem heißen Wetter ist, das Brot in den Kühlschrank zu legen. Ich mache das bei Tostbrot, kann auch gut eingefroren und scheibenweise entnommen werden sowie bei Sauerteigbrot. Gutes Sauerteigbrot in einer Plastiktüte kann so mehrere Wochen gelagert werden, ohne das Schimmelbildung eintritt.
Früher war das bei Roggenbrot die übliche Methode. In den Dorfbackhäusern wurde ja nicht jeden Tag gebacken, deshalb wurden große Brotlaibe (mehrere kg schwer) richtig stark oder sogar schwarz ausgebacken und im Keller in Tüchern eingewickelt, mehrere Wochen gelagert. Die schwarze Kruste gab dem Schimmel von außen keine Chance, im Inneren schützte die Säure des Sauerteigs vor Verderb und die Kellerfeuchte lies das Brot nicht austrocknen. Dieses Aroma findet man heute nur noch sehr selten.
Geändert von Thomas Christensen (21.07.2006 um 23:40 Uhr)
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