Noch ein Punkt der mir zu diesen Thema ein gefallen ist:
Der Stolz, aber auch die Angst, warum so wenige Bäcker/Konditoren (sicherlich auch im Gastgewerbe und im Einzelhandel) so selten eine Unternehmensberatung in Anspruch nimmt hat auch andere Gründe.
1. Das Bewusstsein, wie wichtig die Themen Unternehmensführung, Mitarbeiterpolitik, Marketing, Corporate Identity usw. auch für einen Kleinbetrieb sind. Vermutlich unterschätzen noch zu viele Betriebe diese Punkte. Auch wenn man in Fachzeitungen oder auf der Meisterschule (die Themen werden hier auch nur mehr oder weniger grob angerissen) diese Themen näher gebracht bekommt, gehen die meisten diese Punkte nicht bewusst an.
Marketing wird in den meisten Fällen der Klein-und Mittelbetriebe noch immer "aus dem Bauch heraus" praktiziert. Die meisten Betriebsinhaber sind noch immer eher produktionsorientiert, aber auch das Tagesgeschäft gibt nicht genügend Freiraum um sich intensiver mit den obengenannten Themen zu befassen.
Das ganze Thema ist vermutlich für viele auch eher akademischer, theoretischer Natur, etwas "hochtrabend". Mag sein das sich für viele nicht die Vorteile erschliessen. Aber auch auf Grund einer finanziell angespannten Situation sie schnelle Lösungen ihrer Probleme erwarten (alle obengenannten Themenbereiche sind eher langfristig ausgerichtet).
2. Die Kosten: Manche Unternehmensberater nehmen Tagessätze von bis zu 500 (nach oben ist keine Grenze gesetzt). Das Geld muss abends erst einmal in der Kasse übrig sein. Das Unternehmensberatungen oft auch staatlich gefördert werden, ist vielen nicht bewusst.
3. Das Image vieler Berater: "Junge Schnössel, gerade von der Uni kommend und ohne branchenbezug verlangen hohe Tagessätze." So oder ähnlich ist vielfach das Klischee. Und wie immer im Leben steckt auch ein Stückchen Wahrheit mitdrin. Aber auch die schwarze Schafe der Branche, die in der Vergangenheit die schnelle Mark machen wollten, haben zu einem teilweisen Negativimage beigetragen.
So lange wie sich bei deutschen (Klein-)Unternehmern keine bewusstseins Veränderung einstellt, aber auch das Image der Berater (Vielleicht wäre eine aktive Öffentlichkeitsarbeit eines Verbandes ratsam?) sich nicht ändert, wird sich auch in vielen Unternehmen nichts ändern.
Vor zwanzig, dreizig Jahren sind auch schon Bäckereien vom Markt verschwunden, aus den unterschiedlichsten Gründen, nur gab es früher keine SB-Bäcker, keine Discounter die im Laden backen, keine Massenarbeitslosigkeit, keine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die Menschen hatten mehr Geld zur freien Verfügung ... alles Faktoren die die Märkte verändern. Und damit auch die branchensituation im backenden Handwerk und die von jeden einzelnen Unternehmers.
Der Wind weht heftiger und eisiger als je zu vor!
Sicherlich gibt es immer Gewinner und Verlierer, aber nur wer sich am meisten anstrengt wird erster.
Jeden Morgen erwacht in
Afrika eine Gazelle. Sie weiß,
das sie schneller sein muss
als der schnellste Löwe.
Jeden Morgen erwacht in
Afrika ein Löwe. Er weiß, dass
er nicht langsamer sein darf,
als die langsamste Gazelle.
Egal ob wir Gazelle sind oder
Löwe - wir müssen rennen!