Hallo Sonnenblume,
hey toll eine Frau mit Energie. Erstmal möchte ich dir Mut machen ein solches Vorhaben anzugehen. Vielleicht hier einige meiner Erfahrungen. Eine Menge Deutsche um sich zu haben ist nicht der Garant für Erfolg! Viele haben sich angepasst, erzählen viel von wegen ja mach mal ich esse gern mal wieder deutsches Brot aber wie ernst es gemeint ist, merkst du erst wenn du schon investiert hast. Vielleicht ist es ja in Uy anders als in Dongguan in China. Supermärkte zu beliefern - gute Idee - hatte ich auch. Die wollen meißt dass du das nicht verkaufte Brot zurück nimmst. Sprich du bist dann voll im Risiko und ißt altes Brot. Wie ist die Tradition in Uruguay mit dem Brot essen. Wenn auch die ganz normale Bevölkerung dein Brot mag, dann hast du gewonnen, dann lohnt es sich. Hier in China ist dies nicht der Fall und so habe ich ehrlich gesagt nicht den Mut hier im größeren Stil zu investieren und "Schwämme" will ich nicht backen. Ich habe jetzt eine Gaststätte die ich bebacke, aber auch die kämpft sehr ums überleben, da sie auch auf Ausländer ausgerichtet ist.
Mein Tipp ist, mache einige Tests in deinem kleinen Ofen in der Küche und lasse viele Leute kosten. Bekommst du Roggen bei dir? Hier ist das sehr problematisch und wird nur von wenigen angenommen.
Zur Ausstattung an Maschinen: Ich habe einen Spiralkneter und einen kleinen Ofen mehr nicht. Bin ganz froh am Anfang nicht mehr investiert zu haben. Bei dem Ofen ist auch wichtig, dass du was vernünftiges hast. Da habe ich mich auch hier im Forum beraten lassen. Habe einen Ofen von Kolb/Miele mit Schwaden aber leider keiner automatischen Abzugsklappe. Mein Mann hat mir nun eine manuelle Abzugsklappe eingebaut. In einem Regal für die Bleche hat mir mein Mann einen kleinen Garraum abgeteilt. Ich backe in einem Raum unserer glücklicher Weise großen Wohnung und das ist gut so.
Ein Bäcker aus Deutschland einfliegen lassen?! Auch ne gute Idee aber ob sich das rechnet und ob jemand bereit ist für so wenig Geld zu kommen? Schwierig. Ich könnte keinen bezahlen. Also mein Tipp die Kosten am Anfang sehr gering halten und erst mal anfangen. Vielleicht kann man ja einen Junggesellen für wenig Geld bekommen. Wenn er flexibel ist kann ich mir so etwas gut vorstellen.
Verstehe mich bitte nicht falsch, will nur sagen es ist wirklich schwer und Biss braucht man tatsächlich. Ich wünsche dir, dass du es schaffst.
Liebe Grüße aus China
Maren