Hallo joschO 7,
kein Problem wenn einen neuen User am Anfang kleine Fehler unterlaufen!
Du nennst gute Beispiele, man muss aber bedenken das viele Entwicklungen ihre Zeit benötigen (Senioren sind meist etwas zurückhaltender, dies trifft auf die vor dem Krieg geborenen stärker zu, als auf die Generation 50plus, also die nach dem Krieg geboren wurden).
Die Sache mit den Milchgeschäften kenne ich auch (in meiner Kindheit fuhren täglich zwei Milchwagen durch die Strassen und verkauften frische Milch).
Ende der 60ziger, Anfang der 70ziger kamen die Supermärkte auf (Aldi hatte in Essen seine ersten Filialien), damit wurden auch andere Anfoderungen an die Produkte (Produktverpackungen, Hygiene usw.) gestellt.
Das Unternehmen "Tetra-Pack" ist ein Weltweit agierender Konzern der Verpackungstechnik, welcher schon im eigenen Interesse seine Verpackung forcierte und immer noch forciert (auch in 2005 flimmerten über deutsche Bildschirme Werbe-Spots von diesem Hersteller - eine Imagekampagne!).
Nebenbei: So verhält es sich auch mit den PET-Flaschen aus Kunststoff und den Glas-Flaschen (die wir als Verbraucher jahrzente lang benutzt haben) ... die Hersteller resp. deren Verbände wollen uns weiss machen, dass die PET-Flaschen für uns alle besser sind. Sind sie das den Wirklich?
Naja, zurück zum Thema. Wer sagt den, dass die typische deutsche Bäckerei-Filialie gänzlich von der Bildfläche verschwindet?!
Keine Frage, der Discounthandel wird weiter zunehmen. Aber auch (wenige) sehr gute Bäcker/Konditoren werden in Zukunft ihr Geschäft machen.
Wie schon an anderer Stelle in diesem Forum beschrieben hat dies etwas mit unserer gesellschaftlichen Entwicklung zu tun (Massenarbeitslosigkeit, Zwei-Klassen-Gesellschaft, sinkende Real-Einkommen usw.).
Das mit den Lohnkosten (Stundenlöhne von 5,50 €) hat meines Wissens ja auch etwas mit den geltenden Tarifverträgen im Bäckerhandwerk zu tun.
Zudem ist die Ware erkärungsbedürftiger (zumindest sollte eine gute Fachverkäuferin die Fragen der Kunden beantworten können), z.B. spezielle Brot-und Gebäcksorten, oder im Konditorenhandwerk die diversen Torten und Pralinen.
Die Frage ist ja, wie soll sich eine handwerkliche Bäckerei von den SB-Bäckereien unterscheiden.
Ansätze könnten sein:
- Ladeneinrichtung (Multimedia: Flachbildschirme mit Produktpräsentationen, Bäckercafé mit Internetplätzen resp. "Hot-Spot" Wireless-LAN für Geschäftsleute)
- Differenzierung über das Design der Ladeneinrichtung (eine SB-Bäckerei betreibt eine einheitliche Ladengestaltung ("Corporate Shop") um den Wiedererkennungseffekt zu nutzen). Der lokale Bäcker kann die Einrichtung seiner Filialien sehr standortbezogen gestalten, ohne gleich auf sein Corporate Design in Frage zu stellen.
- Schaubackstuben stärker nutzen (in den 80ziger Jahren gab es diese öfters als heute!)
- Differenzierung über die Produkte (Stichworte: Geschmack, Optik, Herstellungsweise, Herkunft, regionaler Bezug, Qualität, Rohstoffe, Bio, "Brot der Woche", Länderspezialitäten, schnellerer Sortimentsrhytmus)
- Servicepolitik: Lieferservice ab einen Einkaufswert ... € , Herstellen von Brotkörben (Flechtgebäcke, figürliches Brot usw.)
... um nur einige Ansatzpunkte zu nennnen. Sicherlich wird das eine oder andere in verschiedenen Betrieben schon seit langem umgesetzt, aber nicht in allen Betrieben.
"Wer Angst vor Konkurrenten hat,
braucht sein Unternehmen nur
in der Wüste eröffnen.
Oder woanders, wo kein Konkurrent
hinkommt.
Weil keine Kunden zu erwarten sind."