Nach der Landflucht in den 70ern bis 90ern haben wir nun wieder die Stadtflucht, auch weil die Versorgung auf dem Land schlechter geworden ist. Ausserdem ist der Anteil der Personen ohne Kinder enorm gestiegen, diese haben Ansprüche, die in einer Stadt(rand) besser erfüllt werden. Dort wo sich Lücken auftun, entstehen aber auch Chancen für neue Tätigkeiten Fahrverkauf, Lieferdienst etc.)ZITAT: Die Disconter tun genau das, nur eben mit Perfektion und das ist der Grund für deren Erfolg.
Das ist nur die halbe Wahrheit! Hier kommt Nachfragemacht = Erpressung - vor allem kleinerer Lieferanten - und noch einiges andere moralisch Bedenkliche dazu. Kommunen schenken Supermärkten Grundstücke, Steuervorteile - zu Lasten aller, wenn der letzte kleine mißachtete Laden endlich gesperrt hat und die Leute merken, daß ihnen nun was fehlt. Inzwischen kann sich nicht mehr jeder ein Auto leisten - und was ist mit Alten und Gebrechlichen? In Randlagen, wo die Wüste grüßen läßt (demographische Falle).
Sind nun die Discounter schuld, dass die Versorgung auf dem Land schlechter geworden ist? Ist es nicht eher so, dass die Verbraucher die Discounter aus dem Bedürfnis nach günstigeren Preisen heraus wollten? Wenn eine Komunalverwaltung (Gemeinderat) eine Ansiedlung eines Discounters beschließt, dann stehen hinter diesen Gemeinderäten ja auch die entsprechenden Wähler, die diese Entscheidungen mittragen!
Sind Discounter nicht auch die Folge geringer werdender finanzieller Spielräume?
Bei real geringer werdender Einkaufskraft (Steuern, Gebühren, Krankenkasse, Rente etc. steigt, Einkommen bleibt nahezu gleich) muß der Verbraucher entscheiden, an welcher Stellschraube er drehen kann, ohne das es ihm am wenigsten weh tut. Sehr viele sehen dabei die Reduzierung der Ausgaben für den Verbrauch des täglichen Lebens (insbesondere Nahrungsmittel) als erfolgsversprechend und lohnend an. Zumal viele Produkte der Discounter vom selben Hersteller wie Markenware kommen und sie nur ein anderes Etikett oder Verpackung unterscheidet. Nur an wirklich gutes Brot vom Discounter kann ich mich nicht erinnern.
Ich denke aber, die Zeit, als der Handwerksbäcker für die Versorgung der Bevölkerung zuständig war, ist für´s Erste vorbei, vielleicht später mal wieder, wenn wieder mehr in Arbeit stehen. (ob wir das noch erleben?) Die grosse Menge wird industriell hergestellt und Feinschmecker kaufen beim Bäcker, sofern der was drauf hat. Und genauso verhält es sich mit anderen Waren! Inzwischen gibt es in den größeren Städten für jeden Wunsch den entsprechenden Spezialladen, die Bringdienste und Getränke- und Brötchenlieferdienste schießen aus dem Boden und füllen so entstandene Lücken.
Fortsetzung folg