Hallo Done,
Ich will hier keinen beleidigen oder auf die Fuesse treten, aber wenn ich immer die Beitrage hier im Forum lese ueber Existenzgruendungsideen und die Anfrage ob es sich rechnet und wieviel Umsatz braucht man, dann muss ich immer an meinen Vater und Grossvater denken, das waren Unternehmer, die saemtliche Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen haben. Bei einem Feierabendbier wurde mal schnell auf einem Bierdeckel eine grobe Skizze von benoetigtem Kapital skizziert und den Umsatz ueber den Daumen gepeilt. Weil der Baenker den man schon seit 30 Jahren kennt auch gerade sein Bier genoss, gab man ihm den Bierdeckel und per Handschlag wurden dann schon einmal die Kreditbedingungen festgelegt. Am Montag nach dem Wochenende ging man schnell in Arbeitsklamotten zur Bank gab seinen Herrmann unter den Kreditvertrag und schwubs gab es mal 100.000 DM fuer eine Investition. So oder aehnlich wurde von den Baeckers Vaetern oder Grossvaetern investiert und ueberaschender Weise lief es so eigentlich recht praechtig. Damals gingen die Kunden noch zum Baecker und kauften ihr Brot, Broetchen und Kuchen. So lief es bis mitte der 90er Jahre. Mit dem Beginn der Grenzoeffnung gehe ich davon aus, fing der Strukturwandel im Baeckerhandwerk langsam an. Es kam Basel 1 und Basel 2 welches die Baecker dazu zwang keine Bauchentscheidungen mehr zu treffen. Die Banken begannen die Baecker nach ihere Liquiditaet und dem Verschuldungsgrad zu beurteilen. Dieses zwang und zwingt die Baecker sich vom Arbeitstier zum Geschaeftsmann zu entwickeln und etwas ueber Kennzahlen zu wissen und deren Beeinflussung und eine Bilanz zu lesen. Mitlerweile gab es schon schon eine grosse Auslese an Baeckern, die immer noch anhaelt. Wenn das wirklich so eine Toplage ist wie du schreibst, ist???
Dann solltest du dich fragen, warum noch keiner von den grossen Filialisten da ist, oder wird nur einer gesucht, der Dumm genug ist dort ein Cafe zu eroeffnen, weil er siene Kalkulation auf dem Bierdeckel gemacht hat. Da auf dem Deckel nicht so viel Platz war, haben wir nur den geschaetzten Umsatz minus die Ladenmiete gerechnet und den ganzen Rattenschwanz an anderen Kosten links liegen gelassen. Am Ende wenn du dann deinem Insolvenzverwalter gegenueber stehst, zeigst du ihm wohlmoeglich noch deinen Bierdeckel und sagst: Heh, hier ist meine Kalkulation, es kann nicht meine Schuld sein, meine Rechnung stimmt, die anderen sind alle Schuld an meiner unternehmerischen Fehlleistung.
Nur mal so ein Beispiel fuer dich zum Mitdenken. Ich glaube REWE oder irgend einer dieser Supermarktketten investieren 100 Millionen Euro um eine industrielle Baeckerei aus dem Boden zu stampfen. Die rechnen und kalkulieren das Szenario mehr 100 mal durch, Investionskosten, Produktioskosten, und errechnen den Jahresumsatz den sie erzielen muessen. Die Verhandeln sogar schon die Rohstoffpreise, kalkulieren die Anfahrtskosten der Baeckerei bis sie zu 90% Fehlerfrei laeuft, um alle Eventualitaeten einer Misskalkulation zu verhindern. Also bevor du dich ins Unglueck stuerzt, lerne erst etwas ueber Betriebwirtschaftliche kalkulation, Kosten und Kostenstellen. Wenn du das hast, setz dich eine Woche vor diesen Laden und zaehle die Kunden, die dort vorbei laufen. Wie willst du den Laden gestallten? IKEA Tische und Stuehle??? Was willst du fuer eine Kaffeemaschine benutzen, eine von Aldi fuer 9.99Euro???
Wenn dein Laden wie zusammengeschustert aussieht, kommt keiner rein auch wenn 1.000 Leute am Tag vorbeikommen. Investionskosten ohne es gesehen zu haben, wenn du etwas anbieten willst, was die Kunden anzieht, 150 bis 200.000 Euro. Abzahlung 5 Jahre auf Leasing, kostet 4.000 Euro im Monat + Miete + Nebenkosten + Personalkosten + Personalnebenkosten + Materialeinsatzkosten + BGN + Gewerbesteuer + Umsatzsteuer + Versicherung + unternehmerischer Lohn + Licht / Strom /Wasser + Schwund und Verlsut + Werbungskosten. Rechne jetzt bitte selber ob du das alles an Kosten beruecksichtig hast. Vielleicht aber habe ich etwas vergesen. Fix laufende Kosten ca. 15 bis 20.000 Euro im Monat.
Bitte rechnen
Meik70