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Thema: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

  1. #11
    Thomas Christensen Gast

    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Wenn Ihr unter den Bewerbern um eine Azubi-Stelle die Wahl habt, könnt Ihr die Probleme ja umgehen. Aber die Realtät ist doch so, dass viele Bäcker froh sind, überhaupt Bewerber zu erhalten, denn viele Bäckereien benötigen aus Kostengründen einen gewissen Anteil an (mehr oder weniger) voll mitarbeitenden Auszubildenden. Und dann wird unter diesen Bewerbern derjenige eingestellt, auf den man die besten Hoffnungen setzt. Anscheinend mußten diese Hoffnungen, Erwartungen in den letzten Jahren massiv zurück geschraubt werden, sonst hätten noch mehr Bäcker dicht gemacht.

    Ich will damit sagen: Der Ursprung der Erziehungsdefizite ist in der Vergangenheit und Ihr Ausbilder seid es nun, die damit auf Gedeih oder Verderb klar kommen müßt, da nützt kein Schimpfen und Wehklagen sondern nur, sich der veränderten Situation anzupassen!

  2. #12
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    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Hallo Thomas,

    das ist wohl richtig, aber ich meine, das gerade in diesem Forum es sehr wichtig ist, die Ursachen aufzuzeigen ! Ich meine, das man in drei Lehrjahren nur mit einer sehr radikalen richtung Jugendliche "umpolen" kann, diese das aber aufgrund absolut mangelndem Standvermögen niemals schaffen würden !

    Selbstverständlich sind zum Glück nicht alle so, denn ich suche immer gut aus und wenn kein passender dabei ist, kann ich es leider nicht ändern !

    Es ist einfach nur beschämend, das moral und Anstand im Leben Junger Leute keine Rolle mehr spielt, sondern, was haste für Klamotten, wie oft warst Du schon Besoffen oder S.. mit 13 ect... Irgendwo sind da auch die Grencen für einen Ausbilder !

    Denn der Kann nicht Fehler, die von Beginn an der Erziehung gemacht wurden beheben !

    Wir sollten uns auf die Azubis konzentrieren, die wirklich wollen, bzw. wo wir fördernt eingreifen können und dieses auch spürbar hängen bleibt !

    Wir als Ausbilder, sind zwar pädagogisch gut geschult, jedoch gibt es Grenzen, wo für uns auch schluss ist ! Diese wird leider all zu oft erreicht !

    Gruss, 1320304

  3. #13
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    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Sodala, jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben:

    Es gibt im Laufe der Lehrzeit immer wieder mal einen, der richtig danebengreift und an einem Tag Salz vergisst, einen komplette Stikkenwagen Semmeln aufs falsche Programm schiebt und Mürbeteig mit Bisquitmasse verwechselt. Gibts alles!
    Aber es sollte einfach nicht die Regel sein, das ist klar.
    Ich habe seit eineinhalb Jahren einen Lehrling, der irgendwo einen kleinen Kurzschluss hat.
    Er ist wirklich ein freundlicher Kerl, um nicht zu sagen, fast der höflichste im Betrieb. Die Erziehung aus dem Elternhaus hat da wohl gut funktioniert, zumindest was das Verhalten gegenüber Mitmenschen anbelangt.
    Aber...
    ... nur mal ein paar Beispiele von vielen gleichartigen:
    Ich sage ihm, dieser Teig im Kneter hat eine Knetzeit von 3+8, lasse es ihn laut und deutlich wiederholen. Ich frage ihn 2 Minuten später nach der Knetzeit des besagten Teiges,
    Antwort 3+5 Minuten!

    Wir üben Plunder tourieren (für die bevorstehende ZW-Prüfung).
    Tags zuvor hat er schon ein oder zwei Teige touriert und am folgenden Tag wusste er nicht mehr, wie man eine einfache Tour macht.

    Wir arbeiten Brot auf, 6 verschiedene Brote aus 2 verschiedenen Teigen. Er war dabei und wurde von mir über den Tag verteilt ca. 10 mal gefragt, was es denn für Brote waren. Nicht ein einziges mal konnte er die 6 Brotsorten aufsagen.

    Himmelarschundzwirn! 6 Brotsorten bei denen man selbst mitgearbeitet hat sind doch nicht zu viel verlangt, oder?
    Sind meine Erwartungen zu hoch? Wo ist die Grenze des zumutbaren?
    Ich habe auch schon mit seiner Mutter darüber gesprochen, mit mäßigem Erfolg.
    Aus dieser, teils überdummen Art resultiert natürlich auch eine gewisse Verzögerung im normalen Betriebsablauf.

    Wenn ich mir vorstelle, dieser Stift schafft dann am Ende die Gesellenprüfung und fängt irgendwo anders an zu arbeiten, schäme ich mich schon heute!

    Was ich noch positives ablassen könnte:
    Die letzten 3 Gesellen/innen, die ich eingestellt habe sind ein echter Glücksgriff gewesen.

    Gruß aus dem Chiemgau

  4. #14
    Thomas Christensen Gast

    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Hallo Onkel,

    freut mich, dass Sie sich an der Diskussion beteiligen. Folgendes fällt mir zu Ihrem Spezialfall ein: Legen Sie ihm die Pflicht auf, ein kleines Notizbüchlein zu führen, in die er diese wichtigen Dinge einträgt und vor Ausführung dort nachschaut, für jeden Tag eine Seite! Den Stift dazu am besten mit einem Band am Büchlein befestigen, sonst findet ein Kunde diesen irgendwann in seinm Brot.

    Sollte das nicht helfen oder nicht praktikabel sein: Das Kurzzeitgedächtnis ist relativ einfach duch Übungen zu trainieren, fragen Sie dazu evt. auch mal bei Ihrer zuständigen Berufsschule nach einen Lehrer, der diese speziellen Handikaps trainiert. Viele Schulen haben inzwischen spezielle Schulpädagogen und Sozialarbeiter, die tagtäglich mit solchen Problemen konfrontiert werden und Rat geben können.

    Zum letzten Beitrag von 1320304: Erstmal noch was anderes. Ihr Benutzername als Nummer:
    1. ist das schwerer zu merken als ein Name, 2. finde ich es unangenehm, einen Menschen mit einer Nummer anzusprechen, das erinnert mich an üble Vergangenheit. Ihren Benutzername können Sie einfach unter "Mein Forum" ändern, falls nicht, mache ich das gerne für Sie.

    Zu Ihrer Aussage: Sicherlich ist es so, dass bestimmte Eigenschaften eines Menschen ab einem gewissen Alter mehr oder weniger festgelegt sind und je älter, desto schieriger zu ändern. Bei 16, 17, 18-jährigen sind die Prägungen schon relativ stark. Trotzdem können auch noch neue Prägungen hinzukommen, der Impuls dazu muß aber öfters und mit stärkerer Intensität wiederholt werden, um vorhandenes zu verdrängen. Um das fachmännisch umzusetzen, ist pädagogisches Wissen und Erfahrung sehr hilfreich.

    Auch deshalb meine ich, (meine Aussage dazu siehe oben) das die pädagogische Ausbildung eines Bäckermeisters, in der ja wegen der Kürze der Ausbildung nur weniges kurz angesprochen werden kann, in einigen Fällen nicht mehr ausreichend und eine pädagogische Weiterbildung problemlösend sein kann.

  5. #15
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    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    oha - Herr Christensen hat eine üble Vergangenheit ;-) (Nr. 176-617, Panzerknackerbande ;-) ;-) ;-) )

    Unser Stift hat bereits sein 2. Notizheftchen angefangen. Wir versuchen auch immer wieder mit Aktionen, wie z.B. einen bestimmten Satz 50x zu schreiben der Sache näher zu kommen.
    Ich bin davon überzeugt und habe auch grad mit meiner Frau darüber gesprochen, dass er mit sicherheit ein cleveres Kerlchen ist, seinen Kopf aber nicht bei der Sache hat.
    Das ist zwar so ein Standardsatz, aber in dem speziellen Fall würde ich das sehr stark annehmen, dass er während der Arbeit irgendwelche anderen Dinge gedanklich vorbereitet; allerdings keine betrieblichen :-/

    Es hat auch schon geholfen, wenn ich ihn einen Arbeitsauftrag mind. 3x laut wiederholen lasse.

    Ich hoffe, wir schweifen nicht zu stark vom Thema ab ...
    Geändert von Onkel (01.03.2009 um 13:20 Uhr)

  6. #16
    Thomas Christensen Gast

    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Hallo Onkel,

    ich meinte nicht meine Vergangenheit, sondern die Braune!

    Zum Anderen: Das finde ich eine sehr gute Art! Wo ein Wille da ist, findet sich auch ein Weg. Vielleicht mit ihm in vertraulicher Atmosphäre einfach mal über das Problem sprechen und dabei fragen, was ihn während der Arbeitszeit alles so beschäftigt, aber ohne das später gegen ihn zu verwenden zu wollen, sondern um ihm Hilfen zur Konzentration anzubieten!

    Ich finde, das gehört zum Thema, es nennt sich ja "Nur Bäcker sein allein reicht nicht", die Basis zu mehr als "nur Bäcker sein" ist das Wissen, wie man dahin kommt.

  7. #17
    Thomas Christensen Gast

    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Was mir eingefallen ist: Die Älteren unter uns (ich bin ja nun auch schon über 50) können oft nicht nachvollziehen, welche Mengen an Informationen junge Menschen heute verarbeiten müssen. Als ich 1974 meine Konditorlehre begann, gabs nur Radio und die öffentlichen TV-Sender. Heute gibts unzählige davon, auch mit Angeboten rund um die Uhr, das Internet mit seiner unermeßlichen Vielfalt, Dauerbeschallung per MP3, Computerspiele bis der Arzt kommen muß ... Das macht es nicht leichter, den jungen Menschen zur Erkenntnis zu verhelfen, dass die eigene Ausbildung der Grundstein für ihre Zukunft ist.

  8. #18
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    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Hallo Thomas,

    das hätte ich nun wirklich nicht gedacht ?! Das mein Username, solche Gedankengänge bei Ihnen "verursacht "!

    Ist ja echt schlimm ! Ich habe diesen Namen gewählt, weil ich den mir am einfachsten Merken kann, nun egal, dann ändern Sie bitte meinen Usernamen,mmm was denn für einen ?

    ok : Roggenbrot

    Gruss, Roggenbrot p.s. Passwort bleibt so

  9. #19
    Thomas Christensen Gast

    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Hallo Roggenbrot, toll! Damit kann ja nun auch Google was anfangen!

  10. #20
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    AW: Nur Bäcker sein allein reicht nicht!

    Hallo Thomas,

    danke für die Änderung!
    Nun wieder zum Thema : Ich geb Dir dort völlig Recht, wir haben eine absolute Reizüberflutung. Ich selber merke das, wenn im Fernsehen gesagt wird das seit vor vier jahren passiert und es kommt mir vor als sei es letzten Monat gewesen !

    Onkel : Meine Rede, wer schreibt, der bleibt in der Regel, so haben wir das damals auch gelernt und gemacht. Ich selber meine, das gerade in den Anfängen, wo man einen Lehrling einstellen will, man den Grundstein legen sollte, für eine Erfolgreiche Ausbildung :

    - vorherr ein längeres Praktikum
    - ausgibige Gespräche mit dem Bewerber
    - ganz wichtig : Einbindung der Eltern, um zu sehen ob diese unterstützend zur Seite stehen
    - Wärend der Probezeit besonders acht geben und Notfalls entlassen, bevor drei Jahre in den Wind gesetzt sind !!!!
    - Wir mussten jede Woche an einem Nachmittag üben und unseren Chef das Ergebniss zeigen.
    - wer nicht drann teigenommen hat, durfte am nächsten Tag sauber machen !

    Gruss, Roggenbrot

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