Hallo Scotti,

jeder Standort ist anders, es gibt keine Pauschalen Richtwerte. Ein 1A-Standort ist anders als eine 2B-Lage. Selbst innerhalb eines 1A-Standortes (Beispiel Fußgängerzone) gibt es unterschiedliche Frequenzzonen. Das gleiche gilt auch für Einkaufszentren.

Folgende Kriterien kann man zur Planung heran ziehen:

Passantenfrequenz
Wie hoch ist die durchschnittliche Menge an Passanten die vor deinem Laden hergehen?

Frequenzzählung: 3 x täglich (morgens, mittags, abends) die Passanten vor deinem Laden zählen. Jeweils bezogen auf einer halben/ganzen Stunde. Das ganze dann möglichst an zwei oder drei Wochentagen (Ein Wochenmarkt in der Nähe, der an ein oder zwei Tagen in der Woche stattfindet sollte das Ergebnis positiv verändern.)

Die Passantenfrequenz ändert sich natürlich auch, wenn sich das Wetter ändern. Bei starken Regen laufen weniger Kunden vor deinem Laden her.

Die Passantenfrequenz wird auch beeinflusst durch folgende Faktoren:

- Frequenzbringer in deiner Nähe (Supermarkt, Kaufhaus, Bahnhof usw.)
- Liegen die auf deiner Straßenseite oder auf der gegenüberliegenden? Auch dieser Umstand kann dir Kunden kosten!
- Konkurrenzsituation
- Attraktivität deines Ladens, deines Sortiments usw.

Ganz wesentlich bei der Passantenfrequenz ist aber: Wie viele Passanten fühlen sich von meinem Angebot angesprochen, finden es interessant und kommen letzt endlich in deinen Laden?

Wie viele Passanten kann ich „Abschöpfen“ (= Capture Rate, also der Anteil derjenigen, die nicht nur am Standort anwesend sind –Frequenz- , sondern die auch dein Geschäft besuchen und dort kaufen!)?

Das ist nicht so einfach zusagen. Auch das hängt immer vom Standort ab, von der jeweiligen Tageszeit, den Bedürfnissen der Kunden usw. ...

Aber, die Capture Rate dürfte sicherlich im Bereich von jedem 20/30 Kunden (d.h. jeder 20 oder 30 Passant kann als potentieller Kunde gesehen werden) liegen.

Daraus ergibt sich eine weitere Frage: Wie hoch ist der Durchschnitts-Bon je SB-Cafe-Kunde?

Durschnitts-Bon multipliziert mit der durchschnittlichen Kundenfrequenz (also diejenigen, die Kaufen!) = Durchschnittlicher Tagesumsatz!

Reicht der geplante Tagesumsatz aus, um deine Kosten zu decken und möglichst Gewinn zu machen?

Wobei man immer in Betracht ziehen muss, das sich die Passantenfrequenz sowie die Kundenfrequenz im Laufe weniger Wochen/Monate/Jahre immer wieder zum positiven wie auch negativen verändern kann! Beispiel: Eine Baustelle vor deinem Laden, eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Bürger (weniger Konsum), Veränderung der Konkurrenzsituation oder Schließung eines wichtigen Frequenzbringers (Supermarkt, Kaufhaus).

Das sind alles Überlegungen, die möglichst vor der Unterzeichnung eines Mietvertrages angestellt werden sollten.


Wichtigster Standortfaktor ist die Passantenfrequenz! Die wichtigste für den Umsatz ist die Frequenz vor dem Laden. Wo nicht genug Frequenz vorhanden ist, kann kein Geschäft gemacht werden.