„Ich vermute, das es die unterschiedlichen Stoffe sind die beim Backen Gase entstehen lassen, die für den unappetitlichen Geruch verantwortlich sind.“
Wie ich schon oben geschrieben habe, denke ich das hier dass Problem liegt. Man kann genauso die Frage aufwerfen: „Warum schmeckt eine Hühnersuppe aus der Tüte nicht so wie eine gut gemachte aus Mutters Küche?“
Oder warum schmeckt die Tüten-Sauce, das Fertiggericht, die Tk-Kohlroulade schlechter(!?), anders (!?) als wir es von herkömmlich zubereiteten Speisen her kennen.
Liegt es daran, dass die Hersteller eine möglichst breite Masse der Bevölkerung ansprechen wollen („Volksgeschmack“ – „Einheitsgeschmack“)?
Liegt es an den Produktionskosten (Beispiel Brot: Fertigsauer dürfte für die industrielle Backwaren-Herstellung günstiger sein bzw. ein einfaches Handling aufweisen)?
Liegt es daran, dass die Kaufkraft sich verschlechtert hat und die Menschen dennoch satt werden müssen (und dies clevere Produzenten schon lange vor den Handwerksbäckern erkannt haben)!?
Jede Marktsituation, jede Zielgruppe konsumiert andere Produkte, nimmt andere Dienstleistungen in Anspruch. Immer in Abhängigkeit der persönlichen Lebenssituation (Einkommen, sozialem Stand, Alter, Geschlecht usw.). Daraus, aber auch den unterschiedlichen Konsumgelegenheiten (am Mittag aus Zeitmangel das belegte Brötchen vom Bäcker oder den Snack aus einem Fast Food-Restaurant, abends beim Edel-Italiener die Luxus-Pasta-Version) ergeben sich unterschiedliche Bedürfnisse.
Die breite Masse der Bevölkerung hat nicht mehr das Einkommen wie sie es vor 10 oder 20 Jahren einmal hatten. Die Gründe dürften hinlänglich bekannt sein.
Allein nur diese finanziellen Einschnitte verändern das Konsumverhalten. Nicht bei jeden, aber doch bei der Mehrheit.
fansmart: Und trotzdem bin ich erstaunt darüber, welchen Zulauf diese "Back.Bude"-Filialen haben und dass eine zu große Anzahl der Leute keine Qualität mehr zu schätzen wissen und lieber "4 Kaiserbrötchen für 50 Cent kaufen". Das ist sehr schade.
Die Macher dieser Discount-Bäckereien sehen dies naturgemäß anders. Ich denke die haben den gesellschaftlichen Wandel verstanden. Sehen ihre Chancen in einem sich Veränderten Marktumfeld.
Aber genauso sollte es jeder Handwerksbäcker sehen.
Kleiner Hinweis zu den von dir gemachten Erfahrungen bezügl. des Geruchs der Tk-Backwaren: Schon mal darüber nachgedacht sich von ein oder zwei verschiedenen Handwerksbäckern aus deiner Region mit frischen Backwaren (auch Brötchen-Teiglingen zum aufbacken) beliefern zu lassen? Oder auch nur bestimmte Produkte aus deinem Sortiment? Wenn die/der Bäcker in der Region einen guten Ruf haben, bekannt sind für Qualitäts-Backwaren, kann sich dies positiv auf dein Geschäft auswirken.
In meiner Stadt gibt es eine Frau die zwei Backshops unter ihren Namen betreibt, die Backwaren werden aber von einer großen Bäckerei täglich frisch geliefert. In ihren Backshops wirbt sie auch damit.
Wie mir bekannt ist, waren es vorher Filialen von Handwerksbäckereien. Vermutlich gaben sie die Standorte auf, weil es sich nicht mehr für sie lohnte. Möglicherweise ergeben sich andere Kosten, wenn diese ehemaligen Filialen in „Eigenregie“ geführt werden, so dass es wieder rentabler ist. Es handelt sich hierbei nicht um ein Franchise-System o.ä.