Der Weg aus der Bäckerkrise – Oder warum ist der eine Unternehmer erfolgreicher als ein anderer!?
Das deutsche Handwerksrecht (Meisterzwang) reicht in der heutigen Zeit längst nicht mehr aus, um als Unternehmer im Backhandwerk erfolgreich zu sein. Die ganzen SB-Bäckereien machen es vor, das man Backwaren auch ohne Meisterbrief erfolgreich verkaufen kann. Diese Unternehmen haben gesellschaftliche Entwicklungen (durch systematische Marktanalysen- und Beobachtungen) lange vor den meisten Handwerksbäckern erkannt und ihre Chancen genutzt.
Auch andere Branchen sind vom Wandeln betroffen. Früher gab es in jedem größeren Vorort ein „Haushaltswaren-Fachgeschäft“. Heute erfüllen riesige Möbelcentren und Handelsketten wie Saturn deren Aufgaben.
All die Themenbereiche, die Meik70 ansprach, werden mehr oder weniger Land auf, Land ab auf den Meisterschulen gelehrt.
Die unternehmerischen Aufgaben sind heute viel facettenreicher als noch vor 20, 30 oder mehr Jahren. Das notwendige Wissen, um einen Handwerksbetrieb heute erfolgreich zu führen, ist vielschichtiger geworden. Heute reicht es nicht mehr aus nur gut backen zu können; das erwarten die Kunden ohnehin. Eine hohe Produktqualität ist die Eintrittskarte in den Markt.
Es gibt kein Patentrezept für langfristigen unternehmerischen Erfolg.
Die Schlüsselfigur für Erfolg ist der Unternehmer selbst! Seine fachlichen, unternehmerischen und menschlichen Qualifikationen.
Seine Neugier, sein Wissensdrang („Lebenslages Lernen“), seine Aufgeschlossenheit für Neues!
Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft, vor dem neuen Unbekannten.
Häufig verbergen sich hinter Finanzschwierigkeiten verschleppte Krisen, ungelöste interne Probleme. Wenn Probleme aber zu großen Teilen hausgemacht sind, so sind sie im Umkehrschluss auch selbst im Unternehmen lösbar.
Hier sind wir aber wieder bei einem Thema anbelangt, dass schon vor längerer Zeit hier im Forum diskutiert wurde: Handwerksbäcker und externe Unternehmensberatungen.
Lt. KfW Mittelstandbank (die selbst in der Krise ist!) haben 96 % aller gescheiterten Unternehmen keine Beratung in Anspruch genommen. Bei erfolgreichen Unternehmen liegt die Beratungsquote hingegen bei 60 %. Die Quintessenz: Beratung ist ein wichtiger Erfogsfaktor.
Ähnlich einem Baukasten sind unternehmerische Erfolgsgrößen wie Controlling, Marketing, Personalführung, Finanzierung oder auch persönliche Belastbarkeit nutzbar. Die Kunst der Unternehmensführung besteht darin, diese Instrumente zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Dosierung einzusetzen.
Um dies aber erkennen zu können, bedarf es klarer Zielvorstellungen (Unternehmensstrategie, operatives Marketingkonzept usw.), aktueller Unternehmensdaten und den Mut, auch unbequeme Kurskorrekturen vorzunehmen. Dies setzt aber wiederum mehr Lernbereitschaft und mehr Wissen voraus. Den Willen und die nötige geistige Wendigkeit um alte eingefahrene Trampelpfade zu verlassen!
Viele Unternehmer ignorieren aber Warnsignale für Schieflagen im Unternehmen oder scheuen die unliebsamen Konsequenzen. Nur eins ist Sicher: "Aussitzen ist tödlich".
Unternehmen ist das Gegenteil von Unterlassen. Erfolgreiche Unternehmer sind aktive Macher.
Erfolgreiche Unternehmer erkennen frühzeitig ihre Fehler, stellen sie ab und vermeiden sie in Zukunft.