Hallo Thomas,

bezügl. des STERN-Bericht / Professor Miegel: Es handelt sich um ein Interview mit Prof. Miegel, da kann u.U. schon das ein oder andere anders Dargestellt werden als vom Interviewten ausgesprochen!

Es stellt sich eher die Frage: Wer will mit welchem Ziel seine Positionen an die Öffentlichkeit bringen? Wer macht mit wem Politik? Herr Miegel gilt (im STERN-Bericht wurde auch darauf hingewiesen) als Lobbyist.



Thomas schrieb: „Zu wenig Innovationsfähigkeit, mangelnde Bereitschaft zur Veränderung, zu wenig Weiterbildung, erfolgversprechende Trends werden nicht erkannt oder erst gar nicht danach gesucht. Es wird zu viel nach Schema F gehandelt, statt den Markt und seine Nachfrage jeden Tag neu zu er schnuppern und dafür Lösungen zu erfinden.


STIMMT! Aus meiner täglichen Praxis kann ich dem nur zu stimmen. Ich arbeite bei einem der größten Catering & Partyservice-Unternehmen in Deutschland. Dort, sowie auch an meinem vorherigen Arbeitsplatz habe ich in Beratungsgesprächen mit Kunden (Endkunden die eine Hochzeitstorte bestellen) die Erfahrung gemacht, das kaum noch ein Kunde die Standard-08-15-Hochzeitstorte haben will, wie man sie seid mindestens 30 Jahren kennt!

Die Kunden kommen mit Bildern aus dem Internet, Hochglanz-Hochzeits-Zeitschriften oder Internetlinks um ihre WUNSCHTORTE (= Kundenwunsch) vor zu tragen! Sie wollen eine einzigartige Hochzeitstorte haben. Meist handelt es sich um modern gestylte Hochzeitstorten wie man sie seid einigen Jahren in den USA, England, Australien und auch vielen europäischen Ländern herstellt.

Ich habe es erst gestern wieder in einem Kundengespräch erfahren. Die Kunden laufen von einem Bäcker / Konditor zum nächsten. Sie sind auch bereit 30 KM oder mehr zu fahren und nehmen für die Lieferung ihrer Hochzeitstorte auch extra Kosten in Kauf. Der Preis ist Sekundär!

Mein Eindruck den ich in den letzten Jahren sammeln konnte ist, dass es vielen Handwerkern sehr schwer fällt sich auf andere Situationen / Kundenwünsche einzustellen.

Mir scheint es, als das viele Handwerksbäcker –und Konditoren es immer noch nicht verstanden haben, dass durch die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen eine neue Zeitrechnung angefangen hat. Der Markt ist in Bewegung, er verändert sich täglich.

„Wenn ich die Beiträge von Maik70 so durchlese, erhalte ich manches Mal den Eindruck, er will mitteilen: Das Beste, was Du als Bäcker machen kannst ist, den Laden so schnell wie möglich dicht zu machen.“

Bei einigen mag es aber vielleicht besser so zu sein. Bevor der Insolvenzverwalter vor der Tür steht!

Aber dennoch gilt: „Alles was man mit Liebe macht, wird auch geliebt!“ ... und vom Kunden gekauft!