Ich beantworte das einmal mit einer Gegenfrage: Was soll ein weltweit aktiver Nahrungsmittelkonzern wie Barilla mit einer deutschen Bäckereikette? Diese Frage habe ich mir schon gestellt als Heiner Kamps es geschafft hat den Italienern sein bunt zusammengekauftes Backwarenimperium zu verkaufen. Der Betrieb von eigenen Shops passt nun mal nicht in deren Philosophie, die sind zunächst einmal Produzent und vertreiben ihre Produkte im wesentlichen über den Groß- oder Einzelhandel - da spielt es auch keine Rolle das Barilla im Bereich Dauerbackwaren (Wasa) oder Backwaren (Kamps, Lieken) im Markt präsent ist. Verkauf über den Groß- oder Einzelhandel oder eigene Shops sind einfach zu unterschiedliche Dinge. Aus diesem Grunde würde sicherlich Iglo - nur weil sie einen Namen für TK-Fischprodukte haben - niemals eine Restaurantkette wie Nordsee betreiben. Und Jacobs - immerhin einer der größten Kaffeeröster - ist bei dem Versuch sich im boomenden Coffeeshop-Markt zu etablieren kläglich gescheitert.
Der Verkauf gestaltet sich schwierig, weil Barilla die "handwerklichen" Kamps-Bäckereien im ganzen verkaufen will. Die Zahl der Interessenten für dieses Paket ist sicherlich überschaubar, wesentlich einfacher würde es wohl gehen wenn man die verbliebenen Produktionsstandorte inkl. Filialnetz aufteilt und dann zum Verkauf anbietet. Als möglichen Interessenten für das Gesamtpaket- neben den üblichen Finanzinvestoren - der auch in der Branche etabliert ist fällt mir eigentlich nur die Edeka ein. Und dann natürlich noch derjenige, der Barilla diese "Suppe eingebrockt" hat. Da ist aber die Frage ob die Italiener noch einmal mit ihm Geschäfte machen würden![]()