Wie kommt "Neumarkter_Semmel" auf zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitangestellte? Wunschdenken?
Die wichtigste Person ist und bleibt der Existenzgründer/Unternehmer selbst. Er ist ein „Selbständiger“; d.h. als Selbständiger ist man „Selbst“ und „Ständig“ in seinem Unternehmen vor Ort tätig.
Schon einmal über Qualitätssicherung, Einhaltung von Produktionsabläufen, Einarbeitung der Mitarbeiter, Ladendiebstahl (Nicht zu Unterschätzen!) ... nachgedacht?
Handelt es sich um eine SB-Bäckerei oder eine im klassischen Sinne mit Bedienung?
Öffnungszeiten: 12 Std./Tag x 6 Tage = 72 Stunden/Woche.
Mitarbeiter: Zwei Vollzeitangestellte und zwei Teilzeitangestellte (400-€-Basis).
Nehmen wir an jede Vollzeitkraft arbeitet pro Woche 40 Stunden, das macht dann für zwei 80 Stunden/Woche. Zwei Teilzeitkräfte bringen dementsprechend 28 Stunden/Woche. Macht zusammen 108 Stunden/Woche. Zuzüglich deiner Arbeitskraft (6 x 12 Stunden/Woche = 72 Stunden!).
Also erbringen fünf Personen (inkl. deiner Person als Chef) 180 Arbeitsstunden je Woche. Wenn man davon ausgeht, dass je nach Standortsituation das Geschäft nie zu jeder geöffneten Stunde ausgelastet ist, bedeutet dies dass jede geöffnete Stunde mit 2,5 Arbeitsstunden belegt ist!
Nur zu den Umsatzspitzen (dies kann mit modernen Kassensystem ermitteln und auch nur nach einigen Monaten, wenn sich der Umsatz gefestigt hat) kann es sinnvoll sein, eine Ladenstunde mit 1,5 bis maximal 2 Arbeitsstunden zu belegen. Die allermeisten Bäckereien fahren im Verkauf auf Sparflamme.
Hier entstehen unnötige Kosten, die vermutlich niemals mit dem Umsatz gedeckt werden. Dies wird dazu führen, dass das Geschäft nie wirtschaftlich zu führen ist.
Deine eigene Arbeitskraft als Unternehmer kann niemals außen vorgelassen werden. Selbst wenn du über soviel Privatvermögen verfügst, dass du die monatlichen Betriebskosten locker aus deiner „Portokasse“ bezahlen könntest, würdest du irgendwann in die Insolvenz gehen müssen.
Wenn die Betriebskosten höher als die Umsätze sind, kommt früher oder später das aus!