Die Zuschlagssätze können in dem Kalkulationsblatt ja jeweils für die Bereiche einzeln eingegeben werden. Somit ist das Kalkulationsblatt universel für fast alles einsetzbar.
Materialgemeinkosten: sind alle Kosten, die im Zusammenhang mit den Rohstoffen/Material anfallen und nicht auf ein Produkt umgelegt werden können. Also Kosten für Wareneinkauf, Lagerkosten incl. Lagerraum, Verderb im Lager etc.
Fertigungsgemeinkosten: sind alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen und nicht auf ein Produkt umgelegt werden können. Also Kosten für Produktionsräume, Maschinen, Maschinenpflege, Ersatzteile, Raumreinigung, Entsorungskosten etc.
Verwaltungsgemeinkosten: Alle Verwaltungskosten die nicht einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können, wie Büroausstattung, Büropersonal, Büromaterial, externe Beratung wie Steuerberater etc.
Vertriebskosten: Alle Vertriebskosten die nicht einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können, also Kosten der Verkaufsstellen mit Personalkosten der Verkäufer, Merketingkosten, Verkaufsfahrzeuge etc.
Überlicherweise werden die Beträge beim Buchen den Kostenstellen zugeordnet, dazu müssen natürlich zuvor im Buchungsprogramm Kostenstellen eingerichtet sein. Kleinere Unternehmen verwenden oft eine Buchungssoftware, bei der eine Kostenstellenrechnung nicht vorgesehen ist. Dann kommt man nicht drum herum, Schätzwerte einzusetzen.
In dem obigen Kalkulationsblatt sind dies Schätzwerte für irgendein Unternehmen, die unbedingt durch eigene selbst berechnete oder geschätzte Werte ersetzt werden müssen!
Aber der von Dir verwendete Gemeinkostenzuschlag von 250% scheint mir recht hoch zu sein. Ausserdem können bei einer derartigen Pauschalierung die Kostentreiber nicht erkannt werden! Sehr vorteilhaft bei einer Kostenstellenrechnung ist eben auch, dass ich meine Zuschlagssätze z. Bsp. in einem Erfa-Kreis, mit anderen Betrieben vergleichen kann und so Hinweise erhalte, in welchem Bereich mein Betrieb höhere Kosten erzeugt im Vergleich zu anderen Betrieben gleicher Größenordnung.
Das Kalkulationsblatt habe ich 1999 entwickelt und schlummerte bisher auf meiner Festplatte, zeitweise hatte ich es auch für 10 € als Download in meiner Homepage angeboten oder an treue Kunden verschenkt. Es ist eine einfache Sache, die eigentlich mit Excel jeder selbst erstellen kann, sofern er MS-Excel hat und es auch versteht.
Es ist nicht dazu gedacht, um Kalkulationen in größeren Betrieben zu ersetzten, sondern für Fälle, wo man mal schnell ein einzelnes Produkt durchkalkulieren will, ohne erst stundenlang Vorarbeit zu leisten, aber trotzdem relativ genaue Ergebnisse haben möchte.