Betreff: Lebensmittelskandale – immer wieder !

Geschrieben von: Rescheneder (62.47.155.71, 195.3.113.168) am Freitag, 31 August 2007, um 6:37 a.m.


Artikel von Rescheneder
Wien, am 29.8.2007

Lebensmittelskandale – immer wieder !

Wieder ein Lebensmittelskandal in Deutschland: Bis zu vier Jahre alt war das "Gammelfleisch", als es in den Handel kam und an ahnungslose Kunden verkauft wurde. Und wieder stellt sich die Frage: Was konsumieren wir alles so gedankenlos ?
Sollten wir unseren Umgang mit Essen und Umwelt nicht radikal ändern? Viele aufgetischte Lügen der Ernährungsindustrie werden heute in Verbindung mit den Nahrungsmitteln den Verbrauchern im Supermarkt angeboten. Kaum zu glauben, aber scheinbar wahr:
Wo Frucht-Joghurt drauf steht, ist nicht immer Frucht-Joghurt drin. Es kann nämlich sein, dass die Fruchtstücke, die verheißungsvoll auf der Packung angekündigt werden, nichts weiter als gepresste Reste sind - coloriert und aromatisiert - eine glatte "Joghurt-Lüge" eben, wie Marita Vollborn und Vlad D. Georgescu in ihrem gleichnamigen Buch aufgedeckt haben wollen.
Sie sind überzeugt: "Niemand durchschaut mehr, was er isst." Tatsächlich liest der Verbraucher auf den Inhaltsangaben der Nahrungsverpackung immer mehr Zutaten, die sich nicht unfallfrei aussprechen lassen. In den Mund nimmt er sie trotzdem. Aber auch unwissentlich stopfen sich die hungrigen Konsumenten mit ungesunden Essensbestandteilen voll, erklärt Georgescu: "Es gibt neue Zusatzstoffe, Nano-Food, Nano-Partikel, also kleinste winzigste Teilchen, die hochtoxisch sind im Laborversuch, die bei Tieren Krebs auslösen.
Die müssen in keiner Weise deklariert werden, die könnten drin sein, wir wissen es nicht. Wir bräuchten, um diese Stoffe herauszufinden, ein Elektronenmikroskop. Wenn ich einkaufen gehe, habe ich üblicherweise kein Elektronenmikroskop dabei. Das ist ein gewisses Problem." So heiß es weiter im Buch:
„Auch manches Müsli gehört verboten“. Anstatt jede Speise akribisch unter die Lupe zu nehmen, reicht doch die Besinnung auf altbewährte Weisheiten, möchte man glauben - viele Vitamine zu sich zu nehmen, zum Beispiel.
Aber auch hier lassen sich Fehler begehen, denn "gerade zu viele Vitamine sind schädlich", meint Georgescu, "wie schädlich, zeigen unsere skandinavischen Nachbarn. Die haben nämlich Frühstücksflocken verboten. Mehr als sechs Sorten sind verboten in den skandinavischen Ländern, weil man festgestellt hat, dass zu viele Vitamine im Körper gesundheitsschädliche Folgen haben.
In Österreich und Deutschland ist das kein Thema, das interessiert hier niemanden". Besonders Nahrungsmittel mit Vitaminzusätzen enthielten zu viel des Guten, landen aber trotzdem oft im Einkaufswagen. Gammelfleisch und Gen-Gemüse sind nur die unappetitliche Spitze eines Eisbergs der falschen Ernährung, wollen Georgescu und Vollborn herausgefunden haben. Und betroffen seien nicht nur die Verbraucher, sondern zum Beispiel auch kleine Landwirte. Deswegen soll ihr Buch - Die Joghurt-Lüge - die Mechanismen der Industrie offen legen und den Blick ins Eingemachte erlauben", so die Autoren.

Damit ist die Ausgangslage beschrieben in der sich heute jeder Konsument befindet.
Wer jedoch schützt den Verbraucher vor all den gefährlichen Zusatzstoffen (E-Nummern) die in den Lebensmitteln zu finden sind und nur zum Teil gesetzlich auch gekennzeichnet werden müssen.
Das Zeitalter der künstlichen, chemisch verunreinigten Lebensmittel hat schon im Jahr 1900 begonnen und heute bereits eine Höhepunkt erreicht, der so vom Kunden nicht mehr hingenommen werden kann.

Worum geht es ?
Der Kunde wird mit Gesundheitsversprechen und guten Geschmack getäuscht !
Was hat der Kunde davon ? Leere Versprechungen in der Werbung, die nicht bewiesen werden können und teure Produkte die den Kunden am Markt angeboten werden und einen wesentlich geringeren Wert haben !
Das alles sind untragbare Zustände, die darauf hinweisen, dass die Selbststeuerungskräfte des Marktes in diesem Segment nicht funktionieren.
Transparenz, Informations- und Veröffentlichungspflichte n sind daher notwendig, damit alle Hersteller und Händler ein primäres Eigeninteresse entwickeln, präventiv für Qualität und Sicherheit zu sorgen.
Was muss daher geschehen ?
Die Behörden sind gefragt in der Praxis dieses Treiben durch Gesetze zu ändern. Durch zahlreiche Ausnahmetatbestände (Sonderregelungen) werden den Verbrauchern – und damit den Bürgern - nicht mehr Informationsrechte eingeräumt. Öffentliches Interesse hat keinen Vorrang vor der Geheimhaltung von Marktinformationen von den Erzeugern. So gibt es keinen Auskunftsanspruch der Verbraucher gegenüber Unternehmen.
Das öffentliche Interesse und die Gefahrenabwehr haben aber Vorrang vor Ausschlussgründen. Grundsätzlich müssen alle für Verbraucher relevanten Informationen zugänglich sein. Behörden bekannte Missstände müssen durch Datenbanken erfasst und über das Internet allgemein zugänglich sein.
Das Verfahren muss für die Verbraucher einfach und verständlich sein. Die Behörden müssen sie dabei beraten und soweit es ihnen zumutbar ist, über ihren Datenbestand hinaus auch Informationen beschaffen. Derzeit schützen die Behörden in Österreich, wie Gesundheitsministerium, Landwirtschaftsministeriu m und autorisierte Prüfstellen wie die AGES (Österreichische Ernährungsagentur) die Lebensmittelindustrie von den Anfragen der Kunden.
Verbraucher- und die Konsumentenschutzorganisa tionen stehen dem Treiben der Nahrungsmittelindustrie hilflos gegenüber, da die österreichischen Gesetze abgestimmt mit EU Richtlinien, Klagen sinnlos sind und juristisch zu keinen Ergebnissen führen.
Der Leidtragende ist der Verbraucher der damit von der Politik und den Prüfstellen allein gelassen wird obwohl von den Behörden immer wieder versichert wird, dass die Politik alles für seine Gesundheit tut.
Dazu wird mit allen nur erdenklichen Mitteln, wie Gutachten, Theorien und Gesetzen versichert, dass für den Verbraucher keine gesundheitliche Gefahr besteht, da es sich überall um sehr kleine Mengen handelt.
Das stimmen für ein einzelnes spezifisches Produkt, bei dem die Grenzwerte (ADI-Werte) eingehalten werden. Heute sind aber die verschiedensten Zusatzstoffe schon in fast allen Lebensmitteln enthalten und es kommt zu gefährlichen Summenbildungen, so dass die Grenzwerte praktisch bereits täglich überschrittene werden. Kinder mit geringem Körpergewicht sind dabei besonders betroffen.

Die Behörden sind überfordert wie viele Beispiele der Lebensmittelskandale in letzter Zeit beweisen. Aufgedeckt werden heute solche Skandale von den verschiedensten Konsumentenschutzorganisa tionen (Greenpeace, AK, VKI, foodwatch usw.) Sie führen aber zu praktisch keiner Veränderung der Situation in den einzelnen EU-Ländern. Die EU in Form der ESFA prüft und prüft ohne erkennbare Resultate.
So kommt es dass die Behörden in Österreich überfordert sind und auf Kundenbeschwerden und Lebensmittelskandalen keine Reaktion zeigen. Sie sind nicht mehr in der Lage die Gefahr im Vorfeld zu erkennen, geschweige Rückrufaktionen rechtzeitig einzuleiten und die Kunden über gesundheitliche Produkte rechtzeitig zu informieren. Das zeigen viele Beispiele in der Vergangenheit. Diskussionen darüber werden aus den verschiedensten Gründen abgelehnt.
Eine Ursache besteht auch darin, dass das dafür am Papier verantwortliche Netzwerk in Österreich nicht mehr funktioniert. Organisatorische Doppelverantwortlichkeite n (z.B. hat die AGES zwei Eigentümer) ermöglichen es sich gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben, was auch täglich geschieht.

Leidtragender ist der Normalverbraucher, der den Behörden unter diesen Umständen nicht mehr vertrauen kann, denn dies bewiesen täglich (auch durch ihre Experten), dass sie keine Antworten in Österreich auf diese Probleme haben und damit ihre Überflüssigkeit täglich unter Beweis stellen.
Der Kunde muss daher bis auf weiteres täglich über die Grenzwerte hinaus gesundheitsgefährliche Lebensmittel mit Zusatzstoffen zu sich nehmen.
Der Verbraucher hat nur eine Chance, wenn er nur Lebensmittel kauft, die groß die Aufschrift tragen – „ohne jede Zusatzstoffe“. Diese sind meist teurer aber nur so kann der Kunde sicher sein, dass er auf der sicheren Seite liegt. Die österreichischen Behörden und deren Versprechen kann man dabei vergessen und die entsprechenden Beamten können damit eingespart werden.
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