Im übrigen möchte ich zum Thema dieser Diskussion (Beginn 2007) "Lebensmittelskandale - immmer wieder !"
nochmal anmerken:
Offensichtlich sind viele Verbraucher immer noch nicht gewillt, die Kosten für die von ihnen geforderte Lebensmittelsicherheit zu bezahlen, denn die Masse der Verbraucher greift nicht zur Qualitätsware sondern zum niedrigsten Preis.
@solidar: selbstverständlich ist es für alle Menschen, ob arm oder reich, genauso wichtig, gesunde Nahrung kaufen zu können. Weil wir aber alle frei entscheiden wollen, was wir mit unserem Geld kaufen wollen, kann der Staat nicht hergehen und günstige Lebensmittel verbieten. Also den armen Menschen mehr Geld geben? Das würde bedeuten, das wir, auch du und ich, noch mehr Steuern bezahlen müssen und offensichtlich gibt es in unserer Gesellschaft (zur Zeit) dazu keine Mehrheiten. Auch die Gesetze zu verschärfen ist meiner Meinung nach nicht notwendig, wenn die vorhandenen intensiver überwacht würden.
Genau daran krankt es aber! Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass mind. 1500 zusätzliche Prüfer benötigt würden, damit jedes Unternehmen nur einmal im Jahr kontrolliert werden kann. Da das Überwachungswesen auf Landes- und Kreisebene verwaltet wird und viele Kommunen hochverschuldet sind, erwarte ich aus dieser Richtung nicht viel. In manchen Bereichen mag das deutsche förderale System ja seine Vorzüge haben (nur in welchen?) , aber in der Lebensmittelüberwachung, wie auch bei Polizei und Bildung bleibt vieles in der fragmentierten Bürokratie stecken, also weg damit!
Weltweit werden die Deutschen und Ihre Produkte für Ihre Qualität geschätzt, beim Einkauf der Nahrungsmittel wird der Qualitätsanspruch dann aber zugunsten eines niedrigeren Preises aufgegeben! Das ist vor allem auch eine Wertefrage!
Werte werden von Generation zu Generation weitergegeben. Wenn da aber niemand ist, weil im Krieg gefallen, geflüchtet oder ..., übernimmt man die Werte der Helfer, im Westen waren das die US-Amerikaner. Nach dem Krieg wurde deren Kultur (Dollars machen) vergöttert, weite Teile der deutschen Bevölkerung haben das verinnerlicht und weil die Deutschen für Ihre Gründlichkeit bekannt sind, gipfelte ihr/unser Streben im sogenannten Wirtschaftswunder. Uns gefällt das Anhäufen von Gütern, jeder Kauf eines lang gehegten Wunsches verspricht Erfüllung und Sicherheit, das Herzeigen tröstet über die nicht eintretende Erfüllung hinweg. Seht her, ich habe es geschafft, vorher war ich nur ein armer Wicht, aber in meinem neuen BMW, Audi oder Mercedes bin ich endlich Wer! Eigenes Haus, teures Fahrzeug, Motorad, mehrmals im Jahr eine Urlaubsreise usw. das ist doch das, was die Mehrheit der Mittellosen anstrebt?
Es scheint etwas verrückt, ein schickes Smartphone geniest heutzutage offenbar mehr Wertschätzung als "gute Nahrungsmittel" Wer wundert sich da noch über ausufernde Gesundheitskosten?