Alte Reste verarbeiten? Brauche dringends Rat

[Masterboj]

Lieber Andre,

was soll man dazu noch sagen??? Ich bin ganz ehrlich... Ich mußte erstmal herzhaft Lachen.

Abgesehen davon, dass es verboten ist, abgelaufene Rohstoffe/Zutaten zu verabrbeiten - erst recht dann, wenn sie auch noch übel riechen - würde ich sagen, dass Du bald keinen Chef mehr hast. Entweder, weil keiner mehr zum Einkaufen kommt, oder weil ihm das Ordnungsamt die Bude zu macht.

Bei solch vorsetzlichem Verhalten geht das schon bestimmt über eine Ordnungswidrigkeit hinaus.

Aber wahrscheinlich tippe ich eher auf´s erste.

Und ja, es ist sogar ganz bestimmt Gesundheitsgefährdend. Auch wenn beim Backvorgang mit ein bisschen Glück der meiste Teil der Bakterien abgetötet werden. Essen würd ich s ganz bestimmt nit.

Grüße aus Baunatal

Jörg

[Thomas Christensen]

Hallo Masterboj, das stimmt so nicht! Es ist nicht verboten, abgelaufene Waren zu verarbeiten! Der Meister hat (i. d. Regel) das Fachwissen, Lebensmittel auf ihre Verarbeitungs- und Verzehrstauglichkeit hin zu prüfen, zu bewerten und auf seine Verantwortung hin in Verkehr zu bringen. Das auf den Packungen aufgedruckte MHD ist lediglich ein Hinweis des Herstellers, bis wann die Ware verkaufsfähig ist. Auch nach dem Ablaufdatum ist sie meist noch verzehrstauglich. Oft werden diese auch noch von Lebensmittelhändlern zum reduzierten Preis angeboten.

Nun zu den ganannten Beispielen:

buttercreme mit alkohol: Nichts spricht dagegen, sofern sie nicht ranzig riecht oder schneckt.

alte sahne: Kann wie Sauerrahm verwendet werden, sofern nicht bakteriell verdorben.

abgelaufene milch: Siehe oben, allein ein abgelaufenes Datum sagt nichts aus!

Joghurt der seit einem Monat abgelaufen: Der Zeitraum ist natürlich kritisch, aber bei richtiger Lagerung (gut kühl unter 7° C) ist es möglich, die Verzehrstauglichkeit aufrecht zu erhalten.

Sicher sind die genannten Beispiele für junge Fachleute mit wenig Erfahrung fragwürdig und das ist auch gut so. Ein Bäckermeister mit längjähriger Erfahrung sollte aber wissen und weiß es meist auch, was er tut! Ich habe auch eine Konditorlehre gemacht, (Betrieb mit Tagescafe) in der ich ähnliches erlebt habe: Wir hatten drei Eimer, einen für Sahnereste, die wurden später anstatt Sauerrahm verbacken sowie einen für Buttercremereste, daraus wurden dann Granatsplitter, sowie einen Teigreste. Ach ja, auch Fritierfett wurde wiederverwendet. In Abfall kam fast nichts! Diese Vorgehensweise ist übliche Praxis nicht nur in Handwerksbetrieben, auch in der Industrie wird wiederverwertet soweit im zulässigen Rahmen.

[andre.hutson]

Klar bei richtiger lagerung, das heißt kühlung nicht 2tage vorher unter einer geschirrspülmaschine oder? und ich glaube wenn der joghurt schon penetrant stinkt ist er nicht mehr gut, in meinem beruf bin ich jetzt seit 11 jahren aber sowas habe ich noch nie erlebt, und ich finde sowas gehört verboten man sollte nur das verarbeiten wa man auch selbst noch essen würde!!!!!!!!!!

[michi0508]

Hallo,
hört sich echt übel an.
Wenn in unserem Betrieb ein kleiner Zweifel am Rohstoff/bzw. Rest
vorkommt, wird er entsorgt.
Das was ich verarbeite, muss ich auch selber essen können und auch dahinter stehen.
Persönlich würde ich kündigen, da so etwas unerhört ist.
Das deinem Chef vielleicht ein Fehler unterläuft, kann einmal passieren,
aber dann würde ich es selber als Chef auch nochmal anschauen und mir meine persönliche Meinung dazu machen, wenn ich davor nicht schon von einem anderen Mitarbeiter angesprochen worden bin, da irgendetwas nicht in Ordnung sei.


mfg michi0508

[HTM]

Da muss ich mich dochmal zu Wort melden.
Die Verwendung von verdorbenem Fritierfett ist strafbar!
Werden Fritierfette zu hoch oder zu lange erhitzt, dann entstehen Zersetzungsprodukte.
Solche Fritierfette sind verdorben und damit als nicht mehr zum Verzehr geeignet im Sinne des Lebensmittelgesetzes, ebenso die darin gebackenen Lebensmittel.
Außerdem stehen die Zersetzungsprodukte im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.
Ich kenne einen akuten Fall wo der Bäcker altes Fritierfett in den Hefeteig verarbeitet hat.Die folgen waren eine Anzeige und ein Bußgeld.
Bei nochmaliger Überprüfung würde die Sache an die Staatsanwaltschaft abgegeben werden.Ich weiß nicht ob es das Wert ist ?

[schnuffel]

Huaaa , wenn ich sowas lese , bin ich froh , das ich in der Fleischbranche tätig bin und mit frischer Ware zu tun habe . Okay schwarze Schafe hibt es überall , aber so etwas darf nicht sein , sicher ist es richtig mit dem End MHD (ist ja schliesslich nur eine Mindesthaltbarkeit und nicht entgültig) , ich denke aber wenn man schon Lebensmittel verarbeitet und diese dann auch noch zum Verkauf anbietet , sollte mit mehr Verantwortungsbewusstsein daran gegangen werden !
Ist nur meine Meinung !

Gruß Schnuffel