Hallo,

danke schon mal für eure Antworten.
Ja so einige Nachteile werden sehr schnell in diesem Beruf sichtbar,
die Arbeitszeiten sind nicht unbedingt einfach aber wohl machbar, die
Bezahlung ist nicht besonders gut(Ausnahmen gibts) und Urlaubszeiten
sind auch nicht besonders hoch. Aber ich denke das man wohl nicht
soviele Probleme haben sollte einen sicheren Arbeitsplatz zu bekommen,
denn essen muss man immer, dagegen spricht das viele aus welchen Gründen
auch immer keinen Job in der Branche finden !?
Zu meiner Erstausbildungszeit habe ich sehr viel und intensiv Sport
getrieben und mich auch sehr ehrgeizig mit dem Thema Ernährung beschäftigt.
In dieser Zeit hab ich auch daran gedacht Oecotrophologie zu studieren,
da ich der Ansicht bin und war, und nicht nur im Sport, das der Input den
Output eines Menschen bestimmt. Auch ein grossteil vieler Erkankungen ist
durch Fehl- und Mangelernährung zurückzuführen. Leider ist in unserer
Gesellschaft das Thema Ernährung kein Thema und es wird als Nebensache
betrachtet, obwohl das besorgen, herstellen und verzehren ein sehr grossen
Teil unserer Lebenszeit in Anspruch nimmt, man könnte auch sagen Essen hat
viel mit Kultur zu tun. Ein weiterer Grund ist, das ich soweit ich zurück
denken kann, schon immer ins Ausland wollte, vielleicht nicht für immer,
aber um neue Sichtweisen, Mentalitäten und Kulturen kennen zu lernen, da
wäre ja ein Bäckermeister ein gutes Ticket. In meinem Beruf hab ich da wenige
bis keine Chancen, ich bin zwar ziemlich erfolgreich gewesen aber halt kein
Überflieger oder Spezialist, vielleicht wäre/ist das Ausbaufähig. Allerdings
wurde ich in diesem Job auch ziemlich verheizt, man hat auch viele sehr gute
Leute kennengelernt die nach wenigen Jahren so ausgebrannt waren, das sie
nicht mehr konnten und alles hingeschmissen haben. Arbeitszeiten von 12-14
Stunden waren keine Ausnahme sondern mehr die Regel, auch wenn die Bezahlung
ganz gut war, kann sowas auf dauer nicht gut gehen und der Mensch wird für die
Firma verheizt, nur das Projekt zählt - der Mensch ist doch nur lästig wie es
mir scheint.
Auch ich habe schon mal hin und wieder Leute unter mir gehabt die ich für
gewisse Projekte einzuteilen und zu überwachen hatte, alles lief immer super,
aber ob ich gut in Menschenführung bin kann ich schlecht beurteilen, denn
das war eher immer Projektbezogen und kein Dauerzustand. Es gab nie irgend-
welche Beschwerden, aber ob das bei mir auch auf Dauer funktionieren würde ?
Ich hatte schon immer eine Affinität zur Technik, wollte und will immer
genau wissen wie etwas funktioniert und gebe auch selten ruhe bis man es
weis, bin sehr Autodidaktisch veranlagt und hab mir immer fast alles
selbst beigebracht, und nicht nur im Computerbereich sondern allgemein auf
Technik bezogen.
Warum ich meinen Weg nicht weiter gehen will, weil es mir absolut keinen
Spass mehr macht, ich war mal Feuer und Flamme für diese ganze Thematik,
doch nun kann ich schon seit langer Zeit kaum noch Motivation dafür finden.
Ich fühle so als ob die Flamme die jahrelang die Begeisterung dafür am leben
gehalten hat, erloschen ist, man könnte sagen ausgebrannt. Privat beschäftige
ich mich noch damit, aber nicht mehr besonders intensiv, sondern einfach nur
bissel als Zeitvertreib, denn man will ja nicht einrosten und die kleinen
grauen Zellen etwas beschäftigen.

Die Frage die sich mir nun stellt, reicht es aus Bäckermeister zu werden um
dort evt. als Spezialist für die Automatisierung angenommen zu werden oder
ist es notwendig einen Techniker o.a. zu machen um dort anerkannt zu werden ?
Ich war schon immer sehr vielseitig begabt, dadurch fehlt natürlich auch
das sehr tiefe Verständnis in bestimmten Gebieten, imho, ist man entweder
in seinem Wissen breit gefächert oder man ist ein Spezialist auf einem
Sachgebiet aber dann auch nur dort(Fachidiot^^).

Wenn man sich mal das Ausbildungsangebot zum Bäcker anschaut, kommt ich
aus dem staunen nicht mehr raus, allein in meinem Gebiet(NRW) im Umkreis
von 50km sind über 60 Angebote frei, die Anzahl der Stellen ist nochmals
um einiges grösser da viele nicht nur 1 sondern bis zu 7 Leute suchen,
das macht locker 120 und mehr freie Ausbildungsangebote, und das so
kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Da frag ich mich, suchen
die meisten nur billige Hilfs- und Putzkräfte ?(wie man ja schon öfter
lesen konnte)
Worauf sollte ich achten, wenn ich mich irgendwo bewerbe, bzw denke
das es sinnvoll ist mal, 1-2wochen wenigsten, ein Praktikum zu absolvieren.
Ich würde schon gern in einem kleinen Betrieb was machen, den ich denke
das man dort viel mehr lernen kann und die Tätigkeit auch vielseitiger ist,
auf der anderen Seite mag ich schon Technik und interessiere mich wie es in
einem mittleren bis grossbetrieb zu geht und welche und wie die Technik
dort eingestzt wird. Auch die Zukunftsperspektiven sollten dort besser sein.
Arbeitszeiten,Bezahlung,U rlaubszeiten,Überstunden, Weiterbildung usw - ihr
habt da wohl mehr den Durchblick worauf es ankommt und was wichtig ist.

Ich denke, wenn ich nicht soviel negatives über diesen Beruf gelesen hätte,
wär der Einstieg wohl schon erfolgt, möglicherweise wären meine Erfahrungen
negativ gewesen und hätte schnell gemerkt das es nicht das ist was ich will
und/oder mir vorgestellt habe. Daher halt auch meine Unsicherheit und der
Versuch eines Meinungs- und Erfahrungsaustausch hier mit Leuten die
das alles schon hinter sich haben, und entweder glücklich in diesem Job
geworden sind oder einfach weiter machen, weil etwas arbeiten muss man ja.
Nunja, mir ist schon bewusst das ich die Entscheidung treffen muss und mir
sie niemand abnehmen kann, doch hoffe ich das mir noch ein paar Ratschläge
und Erfahrungen eurerseits zu teil werden, die meine Entscheidungsfindung
erleichtern. Hoffe das es nicht zuviel Text ist und zu wirr geschrieben,
wollte einfach nur mal einige Gedanken los werden und etwas mehr meine
Erfahrungen und meine Person beschreiben.

Danke fürs lesen.

gruss