„Wer nichts wird, wird auch kein Wirt!“
Gerade das Gastgewerbe wird von vielen Seiteneinsteigern zur Existenzgründung genutzt.
Die Zugangsvoraussetzungen sind gering; die Ähnlichkeit mit hauswirtschaftlichen Tätigkeiten erweckt bei vielen Gründern fatalerweise den falschen Eindruck, spezielle Kenntnisse seien überflüssig.
Die Mehrheit der Existenzgründer, nicht nur im Gastgewerbe,
ist von ihrer Denkweise her eher Produktionsorientiert. Die Sichtweise vom Gast/Kunden her (also eine marktorientierte Unternehmensführung) scheint ihnen Fremd zu sein.
Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass nicht wenige Existenzgründer in ihrer Entwicklung scheinbar stehen geblieben sind. Viele gehen immer noch von Markt- und Wettbewerbsbedingungen vergangener Zeiten (gemeint sind die achtziger/neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts) aus.
Sie scheinen nicht zu realisieren das sich die Verbraucherwünsche (Konsumverhalten) in vielen Bereichen deutlich verändert haben.
Hierbei spielt nicht nur die Euro-Teuro-Debatte der letzten Jahre eine Rolle, auch realsinkende Einkommen sowie höhere Zuzahlungen (Krankenkasse, private Altersvorsorge usw.) haben dazu beigetragen. Auch die demographische Entwicklung („Das klassische Konditorei-Café-Publikum stirbt langsam aber sicher aus!“ – gleiches gilt auch für viele traditionelle Eckkneipen die heute immer mehr von Kneipenkonzepten der Systemgastronomie abgelöst werden) ist ein wichtiger Faktor.
Ich denke dass hier auch persönliche Eitelkeiten eine große Rolle spielen und deshalb nur ungern der Rat anderer (egal ob hier im Forum oder über einen Existenzgründer-/Unternehmensberater) angenommen wird.