Dummfängerei durch Zeitarbeitsfirma in Teneriffa?

[Thomas Christensen]

heute erhielt ich eine Mitteilung, nach der eine Zeitarbeitsfirma in Teneriffa über den Stellenmarkt Bewerber mit Lügen anlockt. Die Mitteilung füge ich nachstehend ein.

Sehr geehrter Herr Chrisiansen!
In der obigen Angelegenheit war am 8.12.2006 eine Stelle auf Teneriffa in Ihrem Stellenmarkt. Hierzu möchte ich Ihnen mitteilen, dass es sich dabei um eine Dummfängerei handelte und alles darauf hinzielte bei einer Dubiosen Zeitarbeitsfirma nur einen Job zu bekommen aber nicht in der Bäckerei. Die Lebensgefährtin des Herrn Ralf L. betreibt auf Teneriffa eine Zeitarbeitsfirma und nichts von den Versprechungen aus der Anzeige traf zu. Ich habe dieses am eigenen Leib versprüt und habe über 700,00 € an Kosten hieraus gehabt.
Werde daher an diesem Wochenende gegen die Beteiligten auf Teneriffa Strafanzeige erstatten. Und kann nur hoffen, dass sich in Ihrem Stellenmarkt nicht noch mehr solche ominösen Firmen verbergen. Seine Emailadresse war: ralf.l______@telefonica.n et (Name durch ________ erstetzt d. Webmaster)
Darüberhinaus werde ich auch die Deutschen Handelskammern in Spanien von diesem Vorfall in Kenntnis setzen.

[Unregistriert]

Herr B. wurde von mir persöhnlich am Flughafen empfangen. Er erhielt ein Hotelzimmer und Arbeitskleidung. Bereits am ersten Arbeitstag zeigte sich, dass Herr B. keinen Willen zur Mitarbeit hatte. Er stand unwillig herum, wenn andere arbeiteten, und verliess seinen Arbeitsplatz sehr oft, um Zigaretten zu rauchen. Ausserdem roch er stark nach Alkohol. Er sprach kein Wort Spanisch. Seine Kollegen empfanden ihn dennoch als eine unangenehme Person.

Als er am zweiten Tag noch keinen Arbeitsvertrag für ein Jahr bekam ( was eigentlich so vorgesehen war) , drohte er der Bäckerei mit einer Anzeige und einer Beschwerde bei der deutschen Botschaft.

Am 4 Tag reiste Herr B. wieder nach Deutschland, ohne mich zu benachrichtigen. Ich erhielt von Ihm eine Mail, in welcher er drohte, mich zu verklagen, sollte ich nicht innerhalb von 3 Tagen seine Flugtickets, Flugtickets seiner Frau, Arbeitslohn, Hotelkosten und Telefonkosten überwiesen haben.

Ich möchte alle Baeckereien, die Angestellte suchen, vor Herrn B. warnen. Nicht nur, dass er keinen Willen zur Arbeit hat. Er droht mit Anzeigen, wenn er seinen Willen nicht innerhalb von Stunden erfüllt bekommt.

Wir suchen weiterhin einen Bäcker, der bereit ist, für 1.300 € Netto plus freier Unterkunft für uns zu arbeiten. Was wir nicht suchen sind arbeitsunwillige Störenfriede wie Herrn B.

[Thomas Christensen]

Vielen Dank für Ihre rasche Stellungnahme, nach der sich die Angelegenheit anders darstellt. Um Ärger zu vermeiden, habe ich den Namen des Bewerbers in Ihrer Stellungnahme entfernt. Da Sie erkennen lassen, dass Sie in qualifizierte Arbeitsplätze vermitteln wollen, können Sie Ihre Stellenangebote gerne im Stellenmarkt anbieten! Nur so erfahren die Leser des Lebensmittelforums und Besucher vom Stellenmarkt von Ihrem Angebot.

[Thomas Christensen]

Nachdem ich beide Mitteilungen nochmal überdacht habe, stellt es sich mir so dar, dass sich für die Bäckerei Herr B. nach "Probearbeit" als nicht geeigneter Mitarbeiter erwies, er nun aber die Reisekosten und Auslagen allein tragen muß. Ist das so korrekt? Wurde zuvor nicht eindeutig vereinbart, wer wieviel Reisekosten und Auslagen übernimmt? Oder lassen Sie die Bewerber einfach so anreisen? Ich bitte um Stellungnahme!

[siegfried1959]

Hallo Thomas,

ich kann nur aus meiner praxis hier in Kanada berichten. Reisekosten werden nicht erstattet, ausser es wird im Vorfeld fereinbart.
Wir haben die Auffassung, dass es alleine in der verantwortung des Arbeitssuchenden liegt wenn er sich bei uns bewirbt und aus diesem Grunde werden Reisekosten nicht erstattet. Ein anderer Grund ist, dass wir uns vor Leuten schuetzen muessen die nur auf einen freien Flug nach Kanada aus sind und eigentlich nicht wirklich hier arbeiten wollen.

[Thomas Christensen]

Na ja, wer sich darauf einläßt ... Ich würde es nicht machen. Ein seriöser Stellenvermittler wird alles im Vorfeld klären und schriftlich fixieren, bei sehr wichtigen Stellenbesetzungen kann ja der Bewerber noch im Herkunftsland über Referenzen abgeprüft werden, so dass Investition in die Reisekosten relativ abgesichert sind. Im vorliegenden Fall scheint ja nichts geregelt gewesen zu sein, aber Mal abwarten, ob sich Herr B. zu der Angelegenheit noch äußert.

Ich kann bei Auslandsbewerbungen bzw. vor einer Vorstellungsreise nur jedem raten, alle diese Dinge vorher rechtlich bindend zu fixieren, also nicht per Email, sondern sich per Briefpost eine vom Einladenden auf Firmenbriefpapier handschriftlich unterschriebene Einladung mit Stempel etc. zusenden zu lassen, in der alles geregelt ist, inbesondere was passiert, wenn eine der beiden Seiten keinen Arbeitsvertrag eingehen will.

[Unregistriert]

Sehr geehrter Herr Christensen,

Natürlich wurde mit Hern B. vor Reiseantritt vereinbart, wer die Kosten übernimmt. Wir haben Herrn B. zugesichert, die Anreise und die Unterkunft zu bezahlen. Die Forderungen des Herrn B. sind allerdings folgende:

1. An- und Abreise
2. Stornogebühren für ein Flugticket seiner Frau
3. Hotelkosten, die er nie hatte, da wir das Hotel bezahlt haben.
4. Kosten für Arbeitskleidung, die er nie hatte, da wir die Kleidung bezahlt haben.

Das alles habe bis zum 02.02 auf sein Konto in Deutschland zu sein. Ansonsten würde er uns wegen Unterschlagung und Betrug anzeigen. Um Ihnen mal den Umgangston des Herrn B. zu verdeutlichen, zitiere ich hier aus seinen Mails an uns:

Mail vom 28.01:
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vom Webmaster entfernt
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Mail vom 29.01

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vom Webmaster entfernt
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Herr B. reiste am 21. 01 nach Teneriffa, arbeitete 3 Tage auf Probe in der Backstube und reiste am 26. 01. wieder nach Deutschland. Bereits am 2 Probetag drohte er mit Anzeige und Beschwerde bei der deutschen Botschaft, sollten seine Bedingungen ( Arbeitsvertrag für ein Jahr, Umzug in ein Apartment mit Internetanschluss ) nicht umgehend erfüllt werden. Seine Abreise erfolgte für uns unerwartet und ohne Ankündigung des Herrn B.


Hinweis vom Webmaster:
Wenn Sie eine Email erhalten, ist es unzulässig, diese ohne das Einverständnis des Urhebers zu veröffentlichen. Da davon auszugehen ist, dass Herr B. Ihnen das Einverständnis nicht gab, habe ich Ihre unberechtigten Einfügungen entfernen müßen.

[Thomas Christensen]

Hallo Herr L., ich glaube nicht, dass Herr B. Ihnen gestattet hat, das Sie seine Emails, die er Ihnen sendete, hier zu veröffentlichen. Ich muß deshalb Ihre unberechtigten Einfügungen in Ihrem obigen Beitrag entfernen.

Herr B. hat mir noch weitere Informationen über die Geschehnisse gesendet. Danach wurde ihm vor Abflug aus Deutschland versprochen, sofort nach Ankunft erhielte er einen 1-Jahresvertrag sowie die Kosten für den Flug, sowie ein möbliertes Appartement. Zitat aus seiner Email:

In der Email, die Herr L. zukommen ließ, wurde mir fernen zugesichert, dass der Arbeitsvertrag bereits unterschrieben werden kann wenn ich auf Teneriffa lande und wir uns dann gleich mit Herrn G., Inhaber der Firma ... treffen. Dort würden mir auch gleich die Kosten für mein Flugticket erstattet. Darüber hinaus könnte ich sofort in das Appartement einziehen. Arbeitskleidung sollte vor Ort geklärt werden.

Tatsächlich hätte er am ersten Tag und auch in den folgenden Tagen keinen Arbeitsvertrag, kein Geld für das Ticket und kein Appartement wie versprochen erhalten, stattdessen wurde er in einem Hotelzimmer untergebracht, das nur für drei Tage bezahlt war, den vierten Tag mußte er selbst bezahlen, sonst hätte er auf der Straße übernachten müssen. Er hält seine Behauptung aufrecht, dass er anscheinend nur nach Tenneriffa gelockt wurde, um diverse Arbeit für die Zeitarbeitsfirma auszuführen.

Die Behauptung von Herrn L. er hätte nach Alkohol gerochen, kann nicht stimmen, da er überhaupt keinen Alkohol trinken würde, dies könne er durch Blutanalysen bestätigen. Zigaretten hätte er nur hin und wieder geraucht.

Herr L. nehmen Sie bitte Stellung dazu, warum Sie entgegen Ihren Versprechungen Herrn B. den Arbeitsvertrag nicht am ersten Tag gaben, die Ticketkosten nicht am ersten Tag zurück erstatteten und nicht das versprochene Appartement zur Verfügung stellten.