Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Meister als Voraussetzungen für Gründung einer Bäckerei, Konditorei?

  1. #1
    Registriert seit
    21.05.2010
    Beiträge
    1
    Renommee-Modifikator
    0

    Meister als Voraussetzungen für Gründung einer Bäckerei, Konditorei?

    Hallo liebes Forum,

    habe bereits ein bißchen gestöbert und gesehen, dass das Thema schon in
    der Vergangenheit angesprochen wurde, allerdings meist von potentiellen Geschäftsgründern. Nun habe ich eine Konditorei und bin zunehmend irritiert. Deswegen muss ich hier mal einige Fragen und wahrscheinlich ausufernde Kommentare loswerden. Es tun sich einfach soviele Grauzonen auf, die mir weder die Kreishandwerkerschaft beantworten kann bzw. die Handwerkskammer beantworten will. Fragen wurden schön umschifft.

    Nun heißt es ja, dass zur Gründung einer Konditorei/Bäckerei der Meisterbrief sowie die Eintragung in die Handwerksrolle Voraussetzung sind. Wie geht es dann an, dass durchaus kreative Hausfrauen (ohne Meistertitel also auch ohne Eintragung in die Handwerksrolle, aber angeblich mit Kursen im Ausland geschult und als Mitglied in einer sogar Kindern zugänglichen Gilde) zu Hause produzierte Torten gewerblich verkaufen dürfen und dies bzw. ihre "Konditorei" noch dazu auch im Internet mit Homepage und auf diversen Sites bewerben?

    Ebenso wenig erschließt sich mir das Prinzip der aus dem Boden schießenden Cup Cake Läden. Alles Quereinsteiger, die was tun? Backen (selbst und ohne TK-Ware)! Und das auch nicht gerade wenig (von wegen niedrige Umsätze und dann genehmigt..) und eben ohne Eintrag in die Handwerksrolle.

    Ist ja alles kein Problem, solange die Kunden nicht reihenweise umkippen ;-)) Soll jedem gekönnt sein, in diesen Zeiten erfolgreich zu sein.
    Ich frage mich nur, warum ordentlich ausgebildete Konditoren/Bäcker mit Meistertitel, die vielleicht auch nur Cup Cakes backen und keine Lehrlinge ausbilden, Beiträge für die Handwerkskammer samt Lehrlingsgebühr (auch ohne Lehrling), Berufsgenossenschaft etc bezahlen sollen? (Von Lebensmittelverantwortung , HACCP und sonstigen Auflagen fange ich garnicht erst an.)
    Wie sollen wir unsere Preise rechtfertigen? (Im übrigen sind die Cup Cakes dann ganz schön teuer, ohne die genannten Kosten im Hintergrund.)
    Das Schlimmste ist dabei aber, dass das Gros der ach so qualitätsbewussten und aufgeklärten Kunden garnicht mehr differenzieren kann/will, wo der Unterschied zwischen Handwerksunternehmen, Systemgastronomie und Garagencatering a la Mama liegt.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Was sind denn nun die Voraussetzungen für die Gründung einer Konditorei/Bäckerei?
    Bringen Sie Licht in mein Dunkel! Riesendank vorab!
    Schokofreak

  2. #2
    Registriert seit
    03.03.2012
    Beiträge
    2
    Renommee-Modifikator
    0

    AW: Meister als Voraussetzungen für Gründung einer Bäckerei, Konditorei?

    Auch wenn der Beitrag schon ne Weile zurückliegt...
    Also Punkt eins: Handwerkskammern haben eine AuskunftsPFLICHT!! Typisch ist allerdings, dass sie sich um alles drücken, was damit zu tun hat, dass man keinen Meisterbrief hat (oder wie ich: machen will).

    Zur Eröffnung einer Konditorei ist die Eintragung in die Handwerksrolle Pflicht. Ebenso die Meisterprüfung oder eine Ausübungsberechtigung (Altgesellenregelung).

  3. #3
    Registriert seit
    18.06.2005
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    478
    Renommee-Modifikator
    23

    AW: Meister als Voraussetzungen für Gründung einer Bäckerei, Konditorei?

    Solche Cup-Cake-Läden werden als sog. Ein-Produkt-Läden geführt und bekommen deshalb auch eine Ausnahmegenehmigung, da sie nur dieses eine Produkt(oder ein paar mehr) herstellen. Manchmal müssen die dann auch eine kleine Prüfung ablegen. Ich habe einen Fall im Bekanntenkreis, der hat das vor langer Zeit so gemacht; war jedoch nicht berufsfremd(Koch).
    Kannst auch was von meinem Post in geggo´s Thema lesen, gehts um ähnliches.
    Dieses Thema wurde auch bei uns in der Meisterschule diskutiert, kann mich jedoch an nichtmehr alles erinnern.

    Wenn jemand z.B. ein Cafe eröffnen will braucht er dazu auch keinen Meistertitel, darf aber seine Kuchen selber backen(weis nicht ob alle oder nur einen Teil). Wenn jemand eine Bar oder Kneipe mit Verköstigung eröffnen will braucht er dazu weder einen Meister, noch eine Koch. Bei einem Restaurant ist das was anderes, da brauchs nen Koch; hab aber auch da schon anderes mitbekommen.
    Wenn ein Betrieb nicht ausbildet muß er auch keine Lehrlingsgebühr entrichten, anderes wäre mir neu.

    Vonwegen der Kunde kann nichtmehr unterscheiden was Handwerksqualität oder Industrie/Garagenbacken ect. ist, er will es ja nichtmal! (eigene Erfahrung) Oder wie erklährt Ihr euch, das sich manche Konsumenten den letzten Dreck reinziehen/zwischen die Kiemen klemmen ohne überhaupt mal nachzudenken/nachzusehen was da drin ist.
    Wenn´s dann mal erklärt wird bekommen´se des nackte Grausen(übertrieben dargestellt).
    Also da frag ich mich dann halt schon ob sie wollen oder ob es einfach nicht interessiert! Nen Mund haben´se ja auch in den sie was reinstopfen, aber aufbringen zum nachfragen tun´s den nicht. Da frag ich mich halt wirklich, können sie nicht oder wollen sie nicht...........und der Betriebsinhaber soll doch bitte so nett sein und eine Zutatenliste mit Inhaltsstoffen und Allergenen aushängen damit die Kunden es lesen können. Fakt ist hier auch, die wenigsten lesen es.
    Hauptsache billig und willig(in den Mund muß es ja doch), das ist wichtig. Was es ist ist erstmal scheißegal(sorry für meine recht direkte Wortwahl).

    Ich esse ja auch so manches und bin nicht wilklich ein Bio-Freak oder jemand der auf "deklarationfreundlic he Produkte" ein Augenmerk hat, bzw. nur solche verzehrt, aber ich kann lesen und weis größtenteils Inhaltsstoffe einzuordnen..........und kann demzufolge entscheiden ob ich mir das nun "antue" oder eben nicht.

    Schönen Gruß vom bestback

  4. #4
    Registriert seit
    09.03.2012
    Beiträge
    4
    Renommee-Modifikator
    0

    AW: Meister als Voraussetzungen für Gründung einer Bäckerei, Konditorei?

    Was ich den Beiträgen entnehme: Es gibt offenbar viele Mischformen und das ist doch auch nicht schlimm. Am Ende ist es doch so, daß der Kunde entscheidet, was ihm schmeckt und gefällt und für was er letztlich sein Geld ausgiebt. Wenn es ihm schmeckt was er kauft, dann kommt er wieder und wird im Idealfall Stammkunde. Die Qualität ist es also, die überzeugen muß. Wenn ein Bäcker oder Konditor zwar seinen Beruf einmal gelernt hat und vielleicht sogar den Meister hat, schützt ihn das ja nicht, kreativ und zeitgemäß an die Sache herangehen zu müssen, wenn er gegenüber den sogenannten Cup Cake Köchen konkurrenzfähig bleiben will. Heute ist es so, daß Spezialisierungen bei hoher Zutatenqualität und Einfallsreichtum bei der Rezeptur i.d.R. auf eine bestimmte Begeisterung für die Sache zurückzuführen sind, was oftmals eben einfach zum Erfolg führt, weil das der Kunde sehr genau merkt. Wo ist das Problem, wenn dabei dann auch noch die Lebensmittelüberwachung keine Hygienemängel feststellen kann. Müller in München wurde geschlossen, trotzdem dort sicherlich mehrere "Profis" und echte "Meister" beschäftigt waren. Es ist doch großartig, wenn Menschen aus purer Begeisterung qualitativ hochwertige Backwaren herstellen und diese auf kreative Weise vermarkten. Ob das regulär unter dem Label einer Bäckerei passiert oder im Rahmen der Aufgaben eines Kochs im Restaurant vom Backen von eigenem Brot bis zur Patisserie dürfte doch allein der Organisation der Betreiber überlassen sein. Mich würde aber schon interessieren, ob ein Fall bekannt ist, bei dem seitens einer Handwerkskammer mangels Meisterbrief oder fehlendem Eintrag in der Handwerksrolle eine auf bestimmte Nationalität spezialisierte Back-/ Konditoreiwaren-Herstellung untersagt wurde? Kann dies zu einer Unterlassung führen bzw. wie wird in der Folge eine praktikable Lösung geschaffen? Z.B. frage ich mich auch, wo in diesem Zusammenhang eine Pizzeria einzuordnen ist, die vorort Pizza anbietet, aber ebenso zum Mitnehmen? Oder welchen Regelungen unterliegen türkische Döner Läden? Muß der Pita Brot Bäcker einen Meisterbrief haben? Glaube ich kaum..., aber mich würde sehr interessieren, ob hier im Forum jemand etwas Konkreteres weiß? Gruß, Peter

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Gründung einer Bäckerei / Konditorei / Kaffestube in Süd Marokko
    Von Marokkosonne im Forum Auswandern oder als Bäcker im Ausland arbeiten?
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 04.12.2013, 05:58
  2. Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 09.03.2013, 23:12
  3. Gründung einer Bar
    Von Lemmi67 im Forum Existenzgründung in der Gastronomie
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 20.02.2012, 14:14
  4. Pacht einer Bäckerei
    Von pastelito im Forum Arbeit Ausbildung Weiterbildung
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 31.10.2011, 19:59
  5. Bäckerei Konditorei eröffnen
    Von Stan im Forum Existenzgründung
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 16.09.2008, 23:42

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •