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Thema: Gastro-Paradoxon

  1. #1
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    Gastro-Paradoxon

    Hallo,

    es gibt Foren über Handarbeiten, über jeden Aspekt der Computer, über Hühnerzucht und Kaninchenliebhaberei, kurzum: zu jedem erdenklichen Mist gibt es ein gut besuchtes Forum, in dem man fragen kann und auch Antworten erhält.
    Nur für die Gastronomie gibt es keines.
    Wenigstens keines wo auch jemand sein Wissen teilt.

    Woran liegt das?

    Eine Theorie: der Gastwirt hat überhaupt keine Zeit, im Internet Foren zu besuchen. Daher macht er die vielen Fehler selbst, die ihn auch noch mehr Zeit kosten, anstatt sich vorher bei Kollegen zu informieren.
    Dummer, dummer Gastwirt

    Eine andere Theorie: ein Gastwirt gönnt dem anderen nichts.
    Und gibt schon gar keine Tipps, die anderen helfen könnten, die eigenen Fehler nicht auch machen zu müssen.
    Das wirft ein schattiges Bild auf die Gastronomen, das sich allerdings leider mit meiner Erfahrung deckt.

    Tja, wer nichts wird...

    Gruß franc

  2. #2
    Thomas Christensen Gast

    AW: Gastro-Paradoxon

    Gelesen werden die Beiträge viel, aber die Bereitschaft mitzumachen ist im Gastronomiebereich sehr gering, da muß ich Dir leider zustimmen.

    Es gibt noch mehr Gründe als die von Dir genannten: Es gibt nicht wenige, die im Internet schlechte Erfahrungen gemacht haben. Viele kommen nicht aus der Fachgastronomie, oft ist die Allgemeinbildung schwach ausgeprägt, sie schreiben grundsätzlich ungern, auch das Lesen macht keine große Freude.

    Auch ich wundere mich, wie viele Menschen es gibt, die mit großem Kapitalaufwand, aber sehr wenig Wissen ein Unternehmen starten und sechs Monate später mit wehenden Fahnen untergehen. Die fast neuen Überreste finden sich dann hier im Anzeigenmarkt zu einem Drittel des Kaufpreises.

  3. #3
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    AW: Gastro-Paradoxon

    Zitat Zitat von Thomas Christensen Beitrag anzeigen
    ...oft ist die Allgemeinbildung schwach ausgeprägt, sie schreiben grundsätzlich ungern, auch das Lesen macht keine große Freude. ...
    Das bezeichne ich als das "Gastro-Paradoxon". Gastronomie ist nichts, was man so einfach mal aufmacht, weil man ein idyllisches Bild davon hat und vielleicht denkt, das sei ganz einfach.
    Die Leute, die die Gastronomie gut machen würden gehen aber meistens nicht in die Gastro, sondern (z.B. nach der Uni) in ganz andere Berufe.

    Man braucht einige Fähigkeiten in der Gastro, die nicht so viele haben.

    Bei den Gastroketten ist das natürlich wieder etwas anders.

  4. #4
    Thomas Christensen Gast

    AW: Gastro-Paradoxon

    Die Gastronomie kann man in zwei Bereiche gliedern, danach wird man dort auch die entsprechenden Kompetenzen vorfinden:
    1. die Fachgastronomie (wird von ausgebildeten Gastronomen geleitet)
    2. die ungelernte Gastronomie (überwiegend Imbiss, Schnellrestaurant)
    Ich habe keinen Zweifel, Meisterköche oder Restaurantfachleute sollten aufgrund Ihrer Ausbildung in der Lage sein, ein Gastronomie-Unternehmen erfolgreich zu führen. Aber leider wechseln viele Köche und Restaurantfachleute Ihren schönen Beruf bald wieder. Woran mag das liegen?

    Das die ungelernte Gastronomie eine hohe Fluktuation nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch bei den Unternehmen aufweist, ist nicht nur traurig für die einzelnen Personen, es wird vor allem sehr viel Kapital kaputt gemacht, das an anderer Stelle einen besseren Nutzen hätte bewirken können.

  5. #5
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    AW: Gastro-Paradoxon

    Ich denk mal, dass die Leute allgemein keine große Lust haben ihre Erfahrungen zu teilen und wollen nur sehen was die anderen so posten, vielleicht hilft es ihnen ja. Aber die wenigsten geben dann auch eine Gegenleistung dazu, sprich teilen ihre eigenen Erfahrungen und Tipps.

  6. #6
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    AW: Gastro-Paradoxon

    Als Neuling in diesem Forum habe ich mit Interesse diese Beiträge hier gelesen. Mir ist auch aufgefallen, dass sich die Beteiligung in Grenzen hält, und ich finde das sehr schade. Vielleicht ist das Forum nicht bekannt genug? Ich habe es auch eher aus Zufall gefunden, weil ich nach Erfahrungsberichten von Menschen, die eine Kneipe eröffnen wollen gesucht habe. Ein bisschen bin ich auch fündig geworden. Meine Situation ist die, dass ich einen Imbiss eröffnen möchte mit einem regionalen Produkt (Bratwürste). Aktuell bin ich auf der Suche nach einem Lokal. Bin also erst ganz am Anfang in der Planungsphase.

  7. #7
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    AW: Gastro-Paradoxon

    Ich empfehle dir dringend, dich mit anderen Wirten, am besten nur mit erfolgreichen, auszutauschen, bevor du unumkehrbar anfängst.
    Ich habe in meinem Beruf (IT für Gastro) einige Male gesehen, dass Wirte mit großem Elan aber völlig blauäugig eine Kneipe oder sonstige Gastro aufmachen und bald wieder schließen müssen, einen Berg Schulden auf dem Rücken.

    Du wirst die wichtigen Tipps, deren es zahllose gibt, nicht online finden, wie bereits erwähnt wird das nicht geteilt.
    Es ist wahrlich Gold wert, wenn du einen erfolgreichen Wirt oder eine Wirtin kennst, die du anfangs fragen kannst.
    Höre nicht auf Freunde und Gäste oder sonstige "Fachkundige", sondern nur auf jemand, der das erfolgreich macht und denke dir deinen Teil dazu.
    Normalerweise setzt sich Qualität durch, aber es gibt noch einige andere Faktoren.

    Die Tatsache, dass du dich hier erkundigst spricht ja schon mal für dich, du kannst lesen und schreiben

    Ich wünsche dir viel Glück!

    franc

  8. #8
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    AW: Gastro-Paradoxon

    *lach, ja lesen und schreiben kann ich schon mal ... und sogar ein bisschen rechnen ... lol ... vielen Dank Franc für deine Tipps. Ich werde sie beherzigen. Bisher war ich der Meinung, dass gerade erfolgreiche Wirte ihre Erfolgsrezepte nicht so gerne weiter geben, schließlich bahnt sich da Konkurrenz an. Ich werde mich mal umsehen und vor allem schauen, wie ich den Kontakt herstellen kann, ohne dass gleich Konkurrenzangst entsteht. Vielleicht sollte ich mich in einer anderen Stadt nach erfolgreichen Imbiss-Betreibern umschauen.

  9. #9
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    AW: Gastro-Paradoxon

    Mein ehemaliger Chef, im Gastrobereich divers tätig und z.T. sehr erfolgreich, der hat das ständig gemacht, Ideen geholt bei anderen Gastros. Alles angeschaut und immer überlegt ob und wie er das auch umsetzen kann, wenn etwas ihm erfolgreich erschien.
    Er hat zwar auch selbst viele Ideen, aber hauptsächlich hat er sie bei anderen abgekupfert.

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