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Thema: Kleine Geschichte wie man die Meisterpruefung besteht

  1. #1
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    Kleine Geschichte wie man die Meisterpruefung besteht

    Gerade viel mir eine kleine wahre Geschichte ein. Als ich meine Meisterpruefung ablegte war unter anderem die Herstellung von 24 Pet Four verlangt.
    Die Pruefer legten Wert darauf, dass man suber und kostenbewusst arbeitet.

    Ein Kollege war sich seiner Kunst wohl nicht ganz so sicher und schnitt eine groessere Anzahl Petit Fours als verlangt. Ich meine mich zu erinnern es waren so um die 50.
    Er fing dann an die Dinger mit Fondant zu ueberziehen, als eines nach dem anderen umkippte. Er natuerlich nicht verlegen fuer einen Ausweg fing dann an die Dinger zu essen ........ Mit Muehe und Not hatter er dann die Verlangte Menge! ...... Ein wahrer Meister....oder...... Wenn ich mich richtig erinnere hat er seinen Brief bekommen, denn die Pruefer erkannten seinen einsatz offensichtlich an....

    Wuerde mich ueber mehr Geschichten von anderen freuen!

  2. #2
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    AW: Kleine Geschichte wie man die Meisterpruefung besteht

    Eine andere Geschichte war folgende!

    Wir waren also in der Backstube und bereiteten uns auf die Pruefung vor, als ein "neuer" hereinkam. Die Kunde verbreitete sich schnell, dass er wohl zum dritten Male versucht seinen Brief zu erlangen. Offensichtlich hatte er keine Muehe Brot zu backen war aber im Konditorei bereich nicht so firm.
    Verlangt wurde von ihm eine Festtagstorte herzustellen. Irgendwie verlohr ich ihm aus dem Auge, denn ich hatte genug mit mir zu tun. Gegen Ende wurde ich dann wieder auf ihm aufmerksam, denn er schrieb immer wieder mit Kouvertuere "Herzlichen Glueckwunsch" auf eine Alu Scheibe.......und versuchte dann nach dem erkalten, die Schrift abzuhebn......was natuerlich nicht gelang und immer wieder zerbrach die Schokolade.
    Ich hatte dann erbarmen und fluesterte zu ihm er solle die schrift auf ein Papier schreiben........Er war dann der Gluecklichste, als er erfuhr er hat bestanden....

  3. #3
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    AW: Kleine Geschichte wie man die Meisterpruefung besteht

    Hallo Siegfried,
    ich kann leider nicht mit so Geschichten aufwarten, da ich nicht auf einem Kurs war.
    Nur wenn ich jetzt diese beiden Beitraege lese, muss ich schmunzeln .
    Aber umso mehr moechte ich verstehen, warum du dafuer eintritst, dass der Meisterbrief Vorraussetung bleibt, um ein Gewerbe anzumelden, im Baeckerhandwerk.
    Ich denke ich werde ein neues Thema anfangen und mir die fuer und wider einholen

  4. #4
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    Daumen hoch AW: Kleine Geschichte wie man die Meisterpruefung besteht

    Hallo Wolfgang,

    berechtigte Frage, auf die ich wie folgt eingehen will.
    Den Meisterzwang und die Qualitaet der Meisterausbildung sollte man trennen. Ganz klar wenn jemand meine Geschichten liest muss die Frage aufkommen warum ich hinter dem Meisterbrief stehe, wenn doch solche Dinge passieren.

    Villeicht ist es ja nur ein Wunschbild, oder es haengt mit meiner momentan Posotion und Verantwortung zusammen.
    In Nordamerika habe ich als Baeckermeister einen besonderen Status, den ich in Deutschland nie hatte. Man erkennt meine Ausbildung an und bietet mir entsprechende Arbeitsstellen und Verantwortung an. Momentan bin ich fuer etwa 150 Leute verantwortlich. Neben dem fachlichen Aspekt kommt immer mehr auch der Aspekt der Menschenfuehrung hinzu. Mit dieser Anzahl von Leuten bin ich staendig herausgefordert. Menschen streiten sich, sie wollen gelobt und muessen getadelt werden, sie muessen trainiert und befoerdert werden.....usw......
    Wenn Du dich an meine Beitraege erinnerst flechte ich dies oft mit ein, denn der Meistertitel alleine oder die Ausbildung dazu befaehigt dich noch lange nicht mit Menschen umzugehen.

    Aber was hat das nun mit dem Meisterzwang in Deutschland zu tun? Rein gefuehlsmaessig wuerde ich es einfach schade finden wenn unsere Ausbildung mit einem Federstrich nicht mehr der grossen Befaehigungsnachweis sein sollte.

    Ich sehe dies als eine persoehnliche Degradierung! Aber das ist nur meine persoehnliche Meinung. Ein anderer Punkt, der weniger emotional ist ,ist ganz einfach die Tatsache dass ein System das sich ueber 100erte von Jahren bewaert hat, abgebaut werden soll. Ein System, das einen geswissen Qualitaetsstandart brachte. Ich will nicht sagen dass es perfekt ist, nein ich sage immer es hat grosse Luecken und oft greife ich die Handwerkskammer und Innungen an die dem Handwerk nicht nach vorne helfen sondern dabei sind ihm den Gnadenstoss zu verpassen.

    Ich prangere auch die Meisterschulen an, die blind ausbilden und wirklich nicht danach sehen was eigentlich gebraucht wird. Warum gehen viele Meister und lassen sich zum Betriebswirt ausbilden? Ganz einfach weil die Meisterschule in diesem Punkt und vielen anderen versagt.
    Nur weil das System Luecken hat und nicht richtig funktioniert rechtfertigt noch lange nicht dessen Abschaffung.

    Irgendwie verstehe ich auch nicht warum man nun mit aller Gewalt Qualitaetssystem einsetzt, Systeme die garantieren dass alles Hygienisch einwandfrei ablauft oder auch die HACCP Auditirung...... hatten wir das nicht mit unserer Ausbildung? Wurden wir nicht getrimmt wie man Reinigt mussten wir nicht auf den Knien durch die Backstube kriechen und den Boden sauber krazen, Wolfgang, wieviele Bleche und Kastenformen hast Du von Hand geputzt, wieviele Stunden verbrachte ich mit dem Hochdruckreiniger und habe Geraetschaften gereinigt........und nun erzaehlt man uns es ist nicht sauber wenn wir keinen Plan haben wie man reinigt......?!?1

    Auf der einen Seite wird nun ein Planungssystem eingefuehrt auf der anderen Seite wird eine vorhandene Struktur die fuer die Ordnungsgemaesse Durchfuehrung all diese Dinge stehen soll, abgebaut und degradiert....? Man schreibt nun Handbuecher wo wie und wann gereinigt werden muss, gehe doch mal in eine oeffentliche Toilette.........man will koennen oder Erfahrung durch Plaene ersetzen......ich bringe immer Beispiel, wir haben die sogenannten SOP (Standard operational praktice), dort wird festgeschrieben wie was wann gemacht wird......! Ok Teig faellt auf den Boden......keiner weiss was er tun soll, weil nicht ausgebildet.......naechst er Schritt SOP herholen.....und nachsehen was drin steht........ zugegeben etwas uebertrieben, aber im Kern wahr........
    Ich versuche meinen Mitarbeitern das denken wieder zu lernen.....ich moechte nicht dass sie das Gehirn in den spind haengen wenn sie am morgen zur arbeit kommen.......ich will dass sie ihr Gehirn nutzen......und ich kann nur sagen es funktioniert......

    Ich will einfach vermeiden dass in deutschland amerikanische Verhaeltnisse entstehen. Wir haben ein System, es solte unsere aufgabe sein das System wieder auf fordermann bringen und fit fuer zukuenftige Herausforderungen zu machen!

    Uebrigens wer nicht glaugt dass Handbuecher fuer die Baeckerei existieren sollte mal amerikanische Baeckereiforen besuchen........lest nur mal die Fragen die die sogenannten Baecker stellen, mitlerweile hab ich aufgehoert zu antworten, da die Leute meine Argumentation sehr oft nicht verstehen weil sie wirklich null Ahnung von der ganzen Geschichte haben.....! Wollt ihr das auch in Deutschland?

    Uebrigens dies stellt meine persoehnliche Meinung dar und ist nicht geschrieben um irgendjemanden zu beleidigen! Sollte sich dennoch jemand beleidigt fuehlen bitte ich dies zu entschuldingen, es war nicht meine Absicht!
    Geändert von siegfried1959 (15.11.2005 um 15:07 Uhr)

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