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Thema: Lehrlingsproblem ?

  1. #11
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    AW: Lehrlingsproblem ?

    @done ... mensch geiler beitrag, finde deine enstellung super. schade das es von unserer sorte noch so wenige gibt
    @michi .. man man son lehrling wie dich hätte ich mal gern getroffen, in meiner lehrzeit oder jetzt als geselle. mach aufjedenfall weiter so und bleib dran.

    gruß@all

  2. #12
    Thomas Christensen Gast

    AW: Lehrlingsproblem ?

    Ich hatte noch nicht auf die eigentliche Frage von bOrN tO bAkE geantwortet
    warum die lehrling im bäckerhandwerk heute zu 98% alle diese nullbock einstellung haben .... wo soll das noch hinführen ..... und vor allem wie kommt es das unser beruf so einen schlechten ruf hat???
    Die Nullbock-Einstellung kommt daher, weil viele sehr genau wissen, dass sie diesen Beruf nie ausüben werden. Warum soviele dieser Sorte gerade im Bäckerberuf landet, wurde schon durch die bisherigen Beiträge deutlich gemacht und kann ich nur bestätigen. Manch einer findet dann aber doch im Verlaufe der Ausbildung Interesse und bleibt dabei.

    Intelligente junge Menschen werden hauptsächlich durch folgende Gründe von der Wahl dieses Berufsbildes "Bäcker" abgehalten:
    • Nachtarbeit, Schichtarbeit
    • z. Teil körperlich stark belastende Tätigkeiten
    • schlechte Bezahlung, Überstunden z. T. ohne Bezahlung
    • negatives Image des Berufsbildes
    Gegen alle Gründe kann man was tun oder zumindest abschwächen! Warum zu wenig dagegen getan wird? Ich vermute, auf die Verantwortlichen wird zu wenig Druck ausgeübt, bzw. sie meinen, sie hätten es nicht so nötig.

    Meinungsmacher im Bäckerhandwerk sind heute ja nicht mehr die Handwerksbetriebe, wie wir sie von früher kannten (Bäckereien mit einem Meister ein oder zwei Gesellen und zwei oder drei Lehrlingen), sondern die großen Filialbäckereien ab ca. 20 Filialen aufwährts. Diese haben ein gut ausgestattetes Werbeetat und betreiben i. d. R. nur auf Ihr Unternemen bezogene Imagewerbung und selten Imagewerbung für das Bäckerhandwerk im allgemeinen.

    Imagewerbung für das Bäckerhandwerk von den kleineren eigentlichen Handwerksbäckereien findet aus Zeitmangel fast garnicht statt. Allein der Zentralverband macht hin und wieder einen Vorstoß in diese Richtung, ist aber vermutlich wegen begrenztem Werbeetat zu größeren Taten nicht in der Lage.

    So kämpt heute jeder Betrieb meist für sich allein und sucht sein Heil in der Technik.

    Folgende Entwicklung ist bereits abgeschlossen: Fehlte Personal, wurde und wird in Technik investiert (GU) und ungelerntes Personal eingestellt, das anscheinend zuhauf vorhanden ist. Dazu bedarf es nur einer kleinen gut bezahlten und gut ausgebildeten Stammmannschaft (Backstubenleiter, sowie Gesellen am Teigposten, Ofenposten als Abteilungsleiter) Diese wenigen gut ausgebildeten Fachkräfte können von den grösseren Filialbäckereien anscheinend mühelos aus dem Heer der selbst "ausgebildeten" Bäcker herausselektiert werden. Die anderen (selbst ausgebildeten) Bäcker, die mit dem normalen Gesellenlohn nicht zufrieden sind, können sich was anderes suchen und werden durch Personal ersetzt, das den Lohn akzeptiert. Nur so bei knappster Kalkulation stimmt die Rendite des Unternehmers, denn der muß ja für sein eingesetztes Kapital auch etwas bekommen.

    Die kleineren Handwerksbäckereien haben das Nachsehen, denn sie arbeiten i. d. R. mit einem anderen Verhältnis von Meister, Geselle, Azubi. Meist sind dort nur ein oder zwei Azubis und beide verlassen i. d. R. den Betrieb wegen den oben genannten Gründen. Zudem sehen die Kinder des Inhabers, wie der sich Tag und Nacht für den Betrieb abarbeitet und wählen verständlicherweise einen anderen Berufsweg. Folge ist, immer mehr der eigentlichen Handwerksbetriebe verschwinden. Nun sind nur noch ca. 16.000 von vormals über 24.000 Betrieben vorhanden, von denen noch viele in den nächsten Jahren die Türen für immer schließen werden.

    Übrig bleiben die oben genannten Filialbäckereien mit Aufbackstationen, SB-Backshops sowie Spezialitäten-Bäckereien, die sich in eine Nische retten konnten.

    In der Folge ändert, bzw, spezialisiert sich auch das Berufsbild. Die kleinen Spezialitäten-Bäckereien werden bei guter Bezahlung den Allrounder einstellen, die Filialbäckereien bilden Ihre eigenen Leute für die jeweiligen Posten aus.

  3. #13
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    AW: Lehrlingsproblem ?

    Genau das ist der Trend der sich abzeichnet. Wenn man klein ist oder klein bleiben will hat man auf lange sich gegen die großen einfach keine Chance.
    Ich beziehe z.b. noch Mehl als Sackware - ergo ich bezahle um einiges mehr als großbäckerein. Aber ich will kein Silo das hört sich schon wieder an als sei man ein Industriebetrieb. Ich muss halt diesen mehrpreis weitergeben so gut wie es halt geht. Aber ich biete halt den Kunden gute Handwerkliche Qualitätsware an. Ich wirke diesem ganzen Backshop-Trend entegen. Ich setzte auf Kundenservice im Verkauf, Qualitätsware, usw. Ich möchte nur ein beispiel an Tirol nenne. Dort legen die Menschen noch viel mehr wert auf Handwerksqualtiät. Die zahlen auch dafür mehr - viel mehr. Aber die schaun sich eine Semmel zweimal an ob die gut aussieht und gut schmeckt.

    Nochmal zu dem Problem Lehrlinge. Es wird in sag ich mal 10-15 Jahren wenn der Trend so weitergeht in Deutschland sehr schwierig werden ausgebildetes Fachpersonal also richtige Bäcker nicht nur Mischer usw. zu finden. Und das wird sich bei allen Betrieben ob groß oder klein auf lange Sicht schlecht für das Bäckerhandwerk auswirken. Auf die kleinen halt schlimmer und die großen können das durch noch mehr Maschinen kompensieren.

    Ich hab mal in meiner Berufschulklasse so einen ganztagsschläfer gefragt was er eigentlich so im betrieb macht außer schlafen. "Ich bediene die Semmelanlage oder sonstige Brotmaschinen" Also nix mit Teige mischen oder so: "nein das macht der hilfsarbeiter der misch den ganzen tag die teige"

    Also ich meinte nur wenn ich Knöpfchen dürcken will dann soll man besser in ein Büro gehen als Lebensmittel her zu stellen.

  4. #14
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    AW: Lehrlingsproblem ?

    "Aber ich will kein Silo das hört sich schon wieder an als sei man ein Industriebetrieb" .. mhh hast mal an deine gesundheit gedacht und die zeit die dir durch diese ganze abwiegerei mit hand verloren geht ???? also wie gesagt finde deine einstellung echt top, aber in so bereichen solltest du besser umdenken .. allein schon au betriebswirtschaftlichen gründen

  5. #15
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    AW: Lehrlingsproblem ?

    ich habe mir das mehr als einmal durchgerechnet dass sich bei mir momentan kein silo rechnet. ich hab ein kleines (sehr großes) platz problem bei mir und bringe auch kein silo unter. wenn ich mal eins kaufen sollte dann nur wenn ich mir eine neue backstube baue. aber davor stehen andere investitionen an. man muss halt gewisse andere sachen einfach vorziehen. wenn ich mal genug geld habe und mir das sackschleppen auf den sac... geht dann werde ich mir diesen luxus schon mal leisten aber momentan nicht.

  6. #16
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    AW: Lehrlingsproblem ?

    Hallo,
    ich denke das kleine Betriebe auf dauer auch eine Chance haben, da wenn man eine sehr gute Qualtiät und z.B eine Marktlücke findet, man auf kurz oder lang überleben kann.
    Ich persönlich war 2006 auf der IBA in München und habe dort mich umgeschaut, was sehr interessant und erschrektend war, da man gesehen hatte, das sich große Firmen wie z.B. W&P fast ausschließlich nur noch auf groß Kunden spezialisiert haben.
    Außerdem gibt es immer mehr Menschen die Allergien haben, gegen Fertigprodukte/Bachmischungen, wo man sich heute als kleiner Bäcker auf solche Kunden spezialisieren kann.
    Ich denke, das sich dieser Trend nicht mehr all zu lang halten wird und kann,
    da viele Kunden die auf Bio-Schiene, aber auch wieder auf qualitaive gute Backwaren umsteigen werden, was wir in unserem Betrieb sehr verstärkt merken.
    Gruß michi0508

  7. #17
    Thomas Christensen Gast

    AW: Lehrlingsproblem ?

    Besonders Flexibilität ist eine der Stärken des kleinen Handwerksbäckers! Weil er eine viel stärkere Nähe zum Kunden hat und so sehr schnell auf veränderte Kundenwünsche reagieren kann.

    Niemand erwartet vom kleinen Handwerksbäcker täglich ein Sortiment von 150 und mehr verschiedener Produkte, welches dann mangels Kapazität durch Convenience und Fremdartikel ergänzt werden muß und dadurch das selbst hergestellte Sortiment nicht mehr wahr genommen wird.

    Ein straff und optimal auf den eigenen Kunden und seine Wünsche abgestimmtes Sortiment sollte auch dem kleinen Handwerksbäcker ein Auskommen bieten.

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