Hallo Kollegen,
es gibt anscheinend ein neues backmittel namens "semmelzutaten".
Wer kennt das?
Wer arbeitet damit und was ist zu beachten?
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Hallo Kollegen,
es gibt anscheinend ein neues backmittel namens "semmelzutaten".
Wer kennt das?
Wer arbeitet damit und was ist zu beachten?
hallo,
ich kenne das backmittel nicht, kann dir aber einen kleinen Tipp geben einfach mal "Semmelzutaten" bei [URL="http://www.google.de"]www.google.de[/URL] eingeben.
dort findet man ein Produkt datenblatt, aber mehr kann ich dir leider auch nicht sagen
gruß
andreas79
Es ist ein ganz normales enzymatisch wirksames Backmittel !
Neben Vollmilch- und Butterpulver enthält es Weizenmalzquellmehl und Enzyme, Ascobinsäure (Vitamin C) und die üblichen Füllmittel Weizenmehl, Zucker und Salz. Davon werden dann 10 % verwendet. Was soll daran neu sein? Etwa die hohe Dosierung, weil manche meinen, viel hilft viel oder doch nicht etwa genmanipulierte Enzyme ?
Übrigens: Gibts unter den Bäckern/Konditoren jemanden, der sich für das Thema "genmanipulierte Rohstoffe" ernsthaft interessiert? Mir sind jedenfalls noch keine Forderungen seitens der Verarbeiter zu Ohren gekommen, dass Sie Backmittel wünschen, die frei von genveränderten Bestandteilen sind. Das ist ein Thema, das immer wichtiger wird. Sollten dazu Fragen gestellt werden, bin ich gerne bereit, entsprechnde Informationen bereit zustellen.
Hallo Thomas
Ich wusste gar nicht das Genmanipulierte Enzyme in Backmitteln enthalten sind. Bis jetzt bin ich davon ausgegangen das die Firmen das deklarieren muessen!
Gruss Elli
Ich habe das nicht korrekt formuliert! Die Enzyme an sich können nicht genmanipuliert sein, denn Enzyme besitzen keine Gene. Nur Organismen, die Erbsubstanz bilden, besitzen Gene, also z. Bsp. Bakterien
So auch Bakterien, aus denen Enzyme hergestellt werden. Enzyme sind Eiweißkomplexe die bei Anwesenheit eines bestimmten Stoffes (Substrat) z. Bsp. Stärke eine eindeutig definierbare Reaktion ablaufen lassen, eben hier Spaltung der Stärkeketten. Nur wie gespalten wird, konnte früher nich großartig beinflußt werden. Durch Genveränderungen wurden Bakterien entwickelt, die Enzyme bilden, welche eine ganz bestimmte Verknüpfung der Stärkekette lösen können.
Für die Bäckerei bedeutet dies, das die Technologen heute nicht mehr nur auf die Enzyme von Mutter Natur angewiesen sind, sondern Enzyme wie aus dem Baukasten entwickeln können.
Durch Kombination verschiedener Enzyme ist es so auch möglich, die Intensität des Stärkeabbaus im thermischen und zeitlichen Verlauf zu beeinflußen.
Soweit ich weiß, müssen Enzyme aus diesen genmanipulierten Bakterien nicht deklariert werden! Ob Backmittel Enzyme aus genveränderten Bakterien enthalten, kann ich nicht sagen, aber ich gehe davon aus. Es ist ja auch an sich nichts negatives dazu zu sagen, denn die Eiweißkomplexe der Enzyme werden beim Backen sowieso zerstört (denaturiert)
Hallo
Genau das ist es ja. Du sagst, was im uebriegen voellig richtig ist, das die Eiweisse beim Backen zerstoert werden.
Die meisten werden Glauben somit ist die Welt wieder in Ordnung.
Was ist aber mit dem Backmittelstaub der dann in oder auf Backwaren kommen die halt nicht mehr abgebacken werden?
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen usw. Das fuehrt zu nichts diese Panikmache.
Ich bin und bleibe aber der Meinung das Genforschung und Ihre Produkte nichts mit Lebensmitteln zu tun haben duerfen.
Anders gesagt und drastisch ausgedrueckt: Ich will den Sche... nicht essen nicht verarbeiten oder auch nur in den Verkehr bringen.
Dafuer haben meine Kinder, viele Kinder meiner Freunde und auch ich selbst viel zu viele Allergien.
Ob Sie aus diesen Produkten kommen oder verantwortlich sind kann ich nicht beantworten, aber............... !
Tatsache ist aber auch durch meine Umstellung auf natuerlichere Lebensmittel usw. geht es mir langsam besser.
Genforschung ist nicht schlecht und unwarscheinlich wichtig in vielen anderen Bereichen wie Gesundheit.
Nur die Natur braucht nicht geaendert werden. Die Natur hat fuer alles gesorgt. Immer wenn in die Natur eingerieffen wurde sind daraus neue groessere Probleme entstanden.
Das mich keiner falsch versteht. Ich fahre gerne Auto und freue mich auf den naechsten Besuch in Deutschland ( mit dem Rudern ueber den Atlantic habe ich es auch nicht so )und bin mir durchaus bewust welche Schaeden dadurch in der Natur entstehen.
Nur Essen will ich das Zeug nicht. Ob es nun ungefaehrlich fuer mich sein sollte oder nicht. In Lebensmitteln ist es vermeidbar und absolut nicht noetig.
Das war mein Wort zum Sonntag
Elli
Es gibt am Markt Backmittel mit einer Dosierung von 0,3 bis 10 Prozent. Laut deiner Aussage ist es also egal welches ich von denen kaufe, da alle das gleiche bewirken?
[QUOTE]Laut deiner Aussage ist es also egal welches ich von denen kaufe, da alle das gleiche bewirken?[/QUOTE]Es gibt eine Menge verschiedener Backmittel, diese alle über einen Kamm zuscheren, wäre grober Unfug!
Aber angenommen, ein und dasselbe Backmittel gibt es als 3%er oder 10%er, ist die Gefahr groß, Füllmittel wie Mehl, Zucker und Salz überteuert einzukaufen. Grundsätzlich ist die Wirkung bei entsprechend angepasster Dosierung die Gleiche!
Bei einem 0,3%er besteht allerdings die Gefahr der ungenügenden Vermischung bei der Teigbereitung, bei einem 10%er die Gefahr der Entmischung im Sack oder Behälter.
Hallo Elli, zu Deiner Aussage:[quote]In Lebensmitteln ist es vermeidbar und absolut nicht noetig.[/quote]Bin ganz Deiner Meinung, bezweifle aber stark, ob dann, wenn die Industrie auf die kleinen Helferlein verzichten würde, das Warenangebot in der Form und zu den Preisen vorhanden wäre. Enzyme haben die Lebensmittelherstellung revolutioniert, es können dadurch viele zeit- und energieaufwendige Arbeitsschritte vereinfacht werden!
Bin auch Deiner Meinung, dass es viel zuviel Menschen gibt, die unter Allergien leiden, aber es wurde noch nicht festgestellt, dass die bei der Lebensmittelherstellung verwendeten Enzyme eine der Ursachen sind, wobei das ja nichts heißen soll. Ich glaube, es ist die Summe der vielen Substanzen, mit denen sich der heutige Mensch auseinander setzen muß. Da sind die denaturierten Backenzyme das geringste Problem.
Wegen der Stäube:
Als Bäcker, insbesondere als Teigmacher sollte man seinen Körper sehr genau beobachten und rechtzeitig einen Atemschutz anlegen. Zum Thema Hautallergien hält die [URL="http://www.bgn.de"]Berufsgenossenschaft [/URL]umfangreiche Informationen bereit.
Hallo Thomas
Die Sachlichkeit deiner Argumente sind wie immer sehr ueberzeugend.
Ich denke aber das der Baecker sich in eine Abhaengigkeit gegenueber den Backmittelfirmen gebracht hat die beiden nicht gut tut.
Sehen Wir es doch mal so:
Die Backmittelfirmen bieten Produkte an, die dem Baecker zum Anfang sehr geholfen haben.
Die Teige sind Maschinengaengiger, haben eine groessere Teigaufarbeitungsbandbreite, fehler ueber Kuehlung oder Froster werden besser aufgefangen usw. usw. .
Das war, auch fuer mich, eine grosse Hielfe.
Als es dann alle gemacht haben ist eine Vergleichbarkeit aufgetreten.
Viele Baecker meinen ohne die kleinen und grossen Helfer geht es nicht mehr. Es wurde mit der vierten Stelle hinter dem Komma gerechnet. Bei 10 000 Broetchen am Tag auch interessant.
Nur irgenwan in dieser Zeit hat sich der Vorteil in einen Nachteil entwickelt.
Ich weiss nicht mehr was da alles so drin ist, der andere macht es ja genau so, die Broetchen oder ? schmecken ueberall gleich, da bekomme ich die Broetchen billiger, schmecken aber nach 2 Stunden nicht mehr, bla, bla, bla.
Billig sind diese kleinen Helfer nun auch nicht und Backmittelfirmen koennen auch rechnen und wissen ganz genau was Sie fuer Ihr Produkt nehmen koennen.
Alle haben irgendwie den Sinn eines Nahrungsmittel vergessen. Mich naemlich gesund Ernaehren zu wollen.
Wenn ich als sogennanter Fachmann schon nicht mehr genau sagen kann was oder wie diese kleinen Helfer den nun zustande kommen muss ich mir auch die Frage stellen soll ich Sie weiter benutzen?
Muss ich Sie weiter benutzen ? Ist vieles nicht ueberfluessig ?
Wer verdiehnt eigentlich an der Tuete? Der Grosse oder der Kleine ?
Wenn ich den Markt so beobachte sind es eher die kleinen die in Ihrer Summe verschwunden sind. Als kleiner habe ich auch nicht mehr die Chance am Markt zu bleiben. Weil nun auch die Preise im Eimer sind und keiner es wagt seinen Preis nehmen zu wollen.
Kann Er auch nicht weil sein Kram genau so schmeckt wie der vom Nachbarn oder grossen bzw. kleinen Baecker.
Kreativitat und Fachlichkeit stirbt. Europa gibt noch den letzten Gnadenstoss und am Ende gewinnt der Grosse nicht der bessere.
Finde ich ganz doll.
HAi Elli,
es gibt Alternativen. Schau einfach mal unter "slow Baking" bei Google. Da wird wieder ganz nach alter Tratition und ohne Backmittel gearbeitet. Wie ich selbst auch schon im letzten HErbst hier kurz erwähnt habe, habe ich eine neue Technologie entwickelt die fast ohne Backmittel und erheblich weniger Hefe auskommt. ZUr Zeit läuft das Patentanmelde-Verfahren.
Im großen und ganzen gebe ich dir bei Deinen Ausführungen recht. Ich finde aber, dass der Kunde selbst hauptsächlich an dieser Entwicklung schuld ist, dass es so viele Backmittel, Vormischungen und Conviniece Produkte gibt.
Der Kunde verlangt ein immer größeres Angebot und das am besten alles gleich morgens um sechs. Hier sehe ich das eigentliche Übel. Entweder man bietet eine große und qualitative hochwerdiges Sortiment oder er geht gleich zum Grossfilialisten oder Supermarkt.
LG
Jörg
Das erinnert mich auch stark an die Gentechnikdiskussion.
Hätten wir alle im Markt auch mal die angeschlagene Tomate oder Apfel gekauft gäbe es heute keine Gentechnik. So ist natürlich jeder Obst / Gemüsebauer bestrebt dem Kunden ( Großhändler ) die beste Qualität abzuliefern damit er seine Ware losbekommt. Wenn nötig mit allen Mitteln!
bebe
Hi, @All,
das Problem mit den gentechnisch veränderten Substanzen ist die Nachweisbarkeit. Wenn keine DNA-Reste als "Verschmutzung" im Produkt vorkommen, ist es so gut wie nicht möglich nachzuweisen, dass Stoffwechselprodukte aus gentechnisch veränderten Organismen (GVO) eingesetzt worden sind. Das ist mit einer der Gründe für die 0,5 %-Toleranz des Gesetzgebers in der Novel-Food-Verordnung. Die absolute Freiheit an Stoffwechselprodukten aus GVO oder GVO selbst ist leider nur mit so einem Riesenaufwand zu gewährleisten, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis (leider) nicht mehr akzeptabel ist.
Enzyme sind Proteine. Proteine können Allergien auslösen. Allergiker müssen daher vorsichtig agieren, wenn sieUmgang mit potentiellen Allergenen haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Allergene aus natürlichen Quellen stammen oder ob sie aus GVO kommen. Das allergene Potential ist einfach vorhanden.
Ich gebe aber allen Recht, die sich gegen den Einsatz von GVO wehren. Auch ich kaufe sie nicht, was noch vergleichsweise leicht ist, da sie gekennzeichnet werden müssen. Zum Glück haben wir als Verbraucher die Marktmacht, Produkte NICHT zu kaufen, die GVO enthalten. Bis jetzt sind die großen Nahrungsmittelkonzerne in Europa diesbezüglich auch sehr restriktiv und lassen sich die GVO-Freiheit von ihren Lieferanten bestätigen, weil sie wissen, dass, wenn so etwas aufgedeckt wird, sie von den Medien gesteinigt, gekreuzigt und gevierteilt werden, was wiederum den Aktionären dieser Konzerne gar nicht gefallen wird, da die Aktienkurse dann den Bach runtergehen. Der GVO-Reis war bei Aldi ja auch in Nullkommanix wieder aus den Regalen raus, nachdem Greenpeace aufgedeckt hatte, dass "aus Versehen" GVO-Reis importiert und eingetütet worden war. Im Übrigen sind es nicht nur Enzyme, die von GVO produziert werden, sondern auch viele natürlichen und naturidentischen Aromen und "harmlose" Produkte wie Citronensäure usw.
Halten wir also die Augen auf und sehen wir zu, dass nicht durch die Hintertür unerwünschte Zutaten in unsere Lebensmittel gelangen. Holzauge, sei wachsam!
Grüße
Heike