Ausland nicht die Loesung aller Probleme

Wenn ich so hoere, von den jungen Kollegen, ab ins Ausland, dann muss ich Sie warnen.
Es ist nicht alles Gold was glaenzt. Man sollte Bedenken was man alles aufgibt, wenn man in die Ferne zieht.
1. Die Familie.
Zuhause hat man doch immer eine Anlaufstelle, wenn man Probleme hat. Entweder sind Eltern, oder Geschwister da, wo man seine Gefuehlen freien Lauf lassen kann. Man hat einen Ruhepol, einen Punkt wo man ueber Freud aber auch ueber Leid offen sprechen kann.
2. Freunde
In meinem Bekanntenkreis, der aus Freunden von der Schule, aus Vereinen, Kirchen usw,, habe ich einen gewissen Status mir erarbeitet. Ich bin wer, werde anerkannt, geschaetzt, geachtet.
3.Soziale Absicherung
Ich bin Kranken- und Rentenversichert. Habe Anspruch auf Arbeitslosengeld, oder auch Arbeitslosenhilfe oder gar Sozialhilfe

Im Ausland bin ich alleine, wenn ich nicht zufaellig einen deutschen Arbeitgeber finde. Was zaehlt ist nur dein berufliches Koennen. Und da wird viel verlangt, denn du bist da als der Fachmann, der Profi, der alle seine Kraft in die Firma einbringen soll.
Privat wird dir ein Zimmer gestellt, damit du die Moeglichkeit hast, dich von der Arbeit auszuruhen. Privatleben gibt es fast nicht, und wenn dann bist du alleine. Du musst anfangen einen Freundeskreis aufzubauen, und das kostet Zeit. Du musst die Sprache beherrschen und dann langsam versuchen in eine Clique aufgenommen zu werden. Lange Zeit wirst du immer der Exot sein, der aus dem Ausland. Diese Zeit musst du stark sein, hast keinen bei dem du dich mal so richtig auskotzen kannst. Denn negative Gefuehle einem Fremden mitzuteilen, ist gleich ein Angriff.
In vielen Laendern bist du sozial nicht abgesichert. Bruttolohn ist gleich Nettolohn. Keine Altersvorsorge fuer "Gastarbeiter". Arbeitslosengeld bekommst du so oder so nicht. Solltest du arbeitslos werden, vom ersparten leben, oder zurueck in die Heimat.
Aber in der Heimat gibts dann auch kein Arbeitslosengeld, da du ja nicht einbezahlt hast, die Zeit, die du im Ausland warst.
Dies sind nur einige Punkte, welche man ueberlegen sollte, bevor man sich entschliesst ins Ausland zu gehen.

Auch ich bin in jungen Jahren ins Ausland und nun seit über 40 Jahren weg aus Deutschland. Lebte an keinem Platz wirklich länger als 5 Jahre. Ich hatte immer sofort einen haufen Freunde. Überall gab es mit den vielen neuen Hotels die Deutsch/Österreichisch/Schweizerische Klicke. Wer jung ist, lernt die Sprachen (zumindest Englisch) im NU!
In früheren Zeiten war es üblich, dass man heimische Arbeitsverträge aushandeln konnte, bei denen man dann als Expat im Ausland lebte und die Sozialversicherung etc. zu Hause weiter lief.
Heute gibt es genug junge Leute, welche aus Abenteuerlust raus gehen und dann irgendwo hängen bleiben. Sie heiraten und sind dann bald dort verwachsen.
Die Kinder wachsen dann meist ohne die Deutsche Sprache auf, was eigentlich viel schlimmer ist als man zunächst annimmt.

Mit der Sprache geht die Kultur. Wenn dann das Arbeitsleben sich dem Ende zu neigt, hat man rund noch 20 Jahre vor sich und wenn dann die Arbeitsfreunde wegfallen, sind viele sehr schnell alleine, wenn sie sich keinen beständigen einheimischen Freundeskreis aufgebaut haben. Mit dem Lebenspartner oder den Kindern dann in die alte Heimat ziehen klappt nicht, denn denen sagt diese ‚Heimat’ nichts.
So sitzt man dann schnell zwischen den Stühlen. Wer Geld hat fliegt dann regelmäßig für ein paar Wochen pro Jahr nach Hause zur alten Familie. Wer trotzdem ganz zurück zieht, dem fällt dann schnell die Decke auf den Kopf und ihm fehlt dann die Freiheit und Toleranz des Auslandes.

Ich hab jung geheiratet und habe mit meiner Familie 25 Jahre in Europa und Asien gleichzeitig gelebt und wir sind in beiden Welten zuhause. In Deutschland wollte ich nicht mehr leben, da die heutige Lebensweise sich deutlich zu der meiner Kindheit gewandelt hat. Das fällt einem in Deutschland nicht mehr auf, weil man dort nichts anderes kennt. Meine Tochter ist 30 und hat zum ersten Mal in ihrem Leben 3 Jahre in einer guten Position in Deutschland gearbeitet und gelebt. Sie war unkündbar, doch kündigte vor 3 Monaten und entschloss sich lieber in den toleranteren Ländern zu Leben, wo es eine höhere Lebensqualität gibt. Lebensqualität hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit ‚erleben’. Das definiert vermutlich jeder Mensch anders.
Unter dem Strich bereue ich meinen Lebensverlauf nicht, wenngleich ich heute dieses ethnische Zugehörigkeitsgefühl eines Stammtisches vermisse. So lebe ich eher wie ein gut integrierter Türke in Deutschland, auf einer ‚Beziehungsinsel mit einigen Freunden’ wo wir als relativ wohlhabende Ausländer ausharren.
Mit €250 Rente leben viele Europäer hier draussen in Asien noch relativ gut, und wenn einer noch erspartes hat sogar noch besser. Darunter wird es dann kanpp. Ob diese Formel jedoch für einen heute 20-25 jährigen noch aufgeht glaube ich kaum. Mit der Globalisierung passen sich die Einkommen und Kosten sehr stark an und ich glaube in 40 Jahren wird man da wenig Unterschied mehr feststellen.
Viele vergessen, dass sie hinterher 1/3 ihrer Arbeitszeit von dem Erspartem noch als Rentner leben müssen. Wenn man das vorher ausgibt, und keine Familie und Kinder hat die einem dann weiter helfen, sieht es für die meisten sehr böse aus.

Deshalb man merke sich: unbedingt jeden Monat immer 1/3tel zurück legen für die alten Tage, die kommen schneller als man denkt.

Im großen und ganzen möchte ich dem MAX recht geben, man sollte ganz genau überlegen, ob und wenn ja, wohin man geht, wenn man ins Ausland will. Nicht überall sind die Bedingungen gleich gut bzw. welche Sicherheiten habe ich zu erwarten, nicht zuletzt auch im Alter?
Doch genau diese Bedingungen bzw. Chancen sind es doch, die überhaupt eine so große Anzahl von Deutschen dazu bringt, ins Ausland gehen zu wollen: welche Perspektiven habe ich denn in Deutschland noch als "sicher" anzunehmen? Wieviel kann ich denn als Bäcker in 20, 30 Jahren verdienen, kann ich davon wenigstens meine eigene Wohnung bezahlen? Rechnen sich denn die vielen 10 TSD Euro für eine eigene Backstube, kann ich das reinvestieren bei der aktuellen und absehbaren Wirtschaftslage?
Auch das bedeutet ein Risiko, und nicht wenige haben nicht nur ihr Geschäft verloren, sondern auch die Altersvorsorge. Aber es geht auch anders...
Beispielsweise in Brasilien: dort werden Unternehmer von den Banken noch unterstützt, die Wirtschaft gefördert. Die Unternehmer können weitgehend frei operieren, beispielsweise in bezug auf Öffnungszeiten, Arbeitszeiten, etc. Ein eigenes Appartement hat man in ca. 5 bis max. 10 Jahren abbezahlt. Der Binnenmarkt boomt...
Und weil wir nach Brasilien umziehen, suchen wir für unser Projekt couragierte Partner, die mit ihrem Können, auch im Bäckereihandwerk, selbst dort Fuß fassen wollen. Da wir bereits seit längerem planen und auch die brasilianische Nationalität besitzen, haben wir auch die notwendigen Voraussetzungen, dort in absehbarer Zeit mehr zu erreichen als in unserer rezessiven und restriktiven, aber dafür "abgesicherten, heilen Welt". Und das bei einer wesentlich höheren Lebensqualität ...
Für weitere Infos bitte Name und Telefnonnummer auf Band sprechen, ich rufe dann zurück:
Tel. 089/69 39 83 16.
Andreas

Ich denke das das schon interresant wäre ins Ausland zu gehn aber das gibt auch so viel probleme wie freundin und so weiter
es ist denk ich sehr schwer den ersten schritt zu machen und das risiko ein zu gehn
für mich wäre nur mal so 1 jahr interresant den eigendlich liebe ich meine heimat obwohl es in deutschland allgemein schon fast zu viel probleme gibt

mfg johannes

Man muß ja nicht gleich Auswandern,aber von anderen lernen ist sehr interresant.
Ich nehme mir alle paar Jahre im Urlaub ein anderes Land vor,in dem ich lerne.
Italien z.B. In Italien habe ich gelernt mit Weizen richtig umzugehen und zu backen.
In Frankreich,mußte ich lernen,daß ein Baguett ich immer nur aus Weizen besteht.
Ich kann nicht als deutscher Bäcker italienisch backen wenn ich es nicht vor Ort gesehen habe,denn keiner mach frazösisches Weißbrot originaler als Franzosen.

In jedem Urlaub ist die für mich die Nacht da zum Lernen und am Tag mache ich mit meiner Familie Urlaub.

Also geht raus und lernt.

hallo habe auch mal im ausland gearbeitet .in folgenden ländren --dubai--saudi arabia --philippinen--kreuzfahrt schiff karibik--east malaysia auf der insel borneo--insgesamt 10.jahre davon die lezten 7.jahre als pastry chef (veranntwortlich für bäckerei u. conditorei) es war einfach tollllll kann ich jedem nahe legen.Allerdiengs habe ich auf dem höhepunkt meiner Kariere einen nicht mehr gut zumachen fehler begangen.Nämlich::::habe mich in deutschland selbstständig gemacht ( Restaurant) sonst wäre ich jezt ein gemachter mann.

Hallo zusammen,

Mich hat es auch ins Ausland/Australien verschlagen,ich bin der meinung das wenn man die gelegenheit bekommt,diese auf jeden fall nutzen sollte um einige zeit in anderen Laender zu arbeiten.

Wenn man erstmal irgendwo anders ist,und dort eine zeit lang gelebt und gearbeitet hat,sieht man viele dinge auch ganz anders (lage in Deutschland,Europa)

Man erhaelt ein ganz anderes Selbstbewusstsein,(so geht es mir jedenfalls)es macht spass neue laender,menschen kennenzulernen,sprachen anzuwenden etc.

Klar gibt es da auch probleme,weil man ja nun auch als Auslaender gilt.Aber grade das ist eine gute erfahrung finde ich(so kann ich mir ungefaehr vorstellen wie sich die Mitbuerger aus anderen Laendern in Deutschland fuehlen).

Also wenn man die Chance bekommt,sollte man es wenigstens probieren.

Gruss

Hi

Allso ich arbeite jetzt auch im Ausland (Indien) in einer netten kleinen Baeckerei ich soll und werde hier die Leute Trainieren was eine ziemliche Herausforderung fuer einen jungen Baeckermeister ist.

Ich kann nur eines sagen ich bin jetzt seit einer woche hier und habe schon einen ziemlich grossen Bekannten Kreis. Ich denke es liegt immer an einem selber wie man auf die Menschen zugeht und sich verhaelt dann hat man niergens ein problem.
Ok das ich mich im Ausland selbst um meine Sozialversicherungen kuemmern muss ist wohl klar und es sollte auch jedem klar sein das man nicht in einem sozial staat wie deutrschland arbeitet wen man Deutschland verlaesst.

ich kann nur jedem raten diesen interesanten schritt zu tun und viel spass dabei zu haben

Hallo Stefan,

gratuliere Dir zu Deinem Schritt und heisse Dich herzlich willkommen in der Riege der "EXPATS"
Ich habe meine Entscheidung nach Kanada auszuwandern nie bereut. Natuerlich gab es Situationen in denen man sich nicht so wohl fuehlt, denn man muss sich ja erst an die neuen Gegebenheiten gewoehnen. Aber zwischenzeitlich fuehle ich mich wohl. Ich wuensche Dir Du kannst das Selbe sagen in einigen Jahren.
Mit dem Internet ist man ja immer mit jedem in der Welt in Verbindung wenn man das will. Ich mache regen Gebrauch davon.
Wenn Du fachlichen Rat, oder auch nur eine andere Meinung zu einem Problem suchst, sind wir hier immer bereit unsere Meinung kundzutun. Gib uns eine Chance und gib so viel wie moeglich Einzelheiten bekannt, so kann man das Problem schnell einkreisen.
In diesem sinne wuensche ich dir weiterhin einen guten Start und frohe Weihnachten!

Viele weihnachtliche Gruesse aus Kanada -17 Grad in Toronto:rolleyes:

Hallo Zusammen,
ja ich kann irgendwie alles unterstützen was geschrieben wurde. Ich bin seit 2002 im Ausland China, Japan und wieder China. Ist eine tolle Erfahrung und teilweise auch eine harte Erfahrung. Man lernt nicht nur Kulturen und andere Menschen kennen, auch erfährt man viel über sich selbst und seine eigene Kultur. Ich würde jedem jungen Menschen empfehlen es mal auszuprobieren. Ich meine im Ausland zu arbeiten, Ausländer zu sein. Mich und meinen Mann hat es weiter gebracht, aber wir vermissen auch oft unsere Heimat. Nun bewege ich mich auch beruflich auf neuem Feld. Macht die Sache doppelt spannend. Als mitreisende Ehefrau bin ich nicht gut. Kann ich irgendwie nicht, warum dann nicht das Hobby zum Beruf machen. China machts möglich, in Deutschland wäre es unmöglich.

Gruß an alle
Maren

Hallo , zusammen . Auch hierzu ein kleiner Beitrag von mir !Habe ca. 3 Jahre in Namibia gearbeitet und bin seit 8 Jahren wieder in good old Germany!Trotz der anfänglichen Probleme -fremde Kultur , anderes Klima ,andere Sprache - eine tolles Erlebnis,das ich auf keinen Fall missen möchte.Wer also handwerklich was drauf hat und seinen Horizont erweitern möchte , für den ist das Ausland eine echte Bereicherung !Aussteiger oder ich nenne es mal "moderne Glücksritter ohne fachliches Know - How " kann ich nur warnen !Gruß an alle Hartmut

Möchte nur hinzufügen:
Manche Ilusionen vorwegnehmen:
1. Im Urlaub ist es eins - da ist man Kunde und dementprechend König.
Wenn man auswandert ist man nun mal "ein Ausländer". Es werden sellten in der Welt die Ausländern so behandelt wie hierzulande, aber man muß sich halt fügen.
2. Der Respekt muß in harter Arbeit gewonnen werden. Sie sind nich der "weiße Gott" aus Europa vor dem die Einheimischen in wilder Extase niederknieen.
3. Der Freundeskreis kommt von alleine, aber Vorsicht - da sind wie überall auf der Welt Tücken und Fallen.
4. Man muß viel Stärke beweisen. Ausland ist nichts für Leute, die gewohnt sind, dass ihnen immer jemand anders sagt wo es lang geht.

Überhaupt man sollte vorher mit sich selbst im Klaren sein - kann ich dass, will ich das, brauche ich das...

klasse, da will ich nicht viel hinzufuegen, bisher war wurde ich immer alls miesmacher dargestellt, aber leider leider, geschenkt bekommt leider nichts......und diejenigen die es daheim nicht schaffen sollten n icht ans Ausland denken:o

hallo

also ich bin seit februar meister und bin im april nach wisconsin in die usa gegangen um mich und meine faehigkeiten weiterzubilden. ich kann nur sagen das es ein absolut richtiger schritt war. man ist als "auslaender im ausland" meistens ein exot aber wenn man gewisse faehigkeiten vorweisen kann und auch den willen dazu hat sowas wie diesen grossen schritt ins ausland zu machen dann ist es absolut das richtige. du erweiterst nicht nur deine horizont, du bekommst von vielen dingen einen anderen gesichtspunkt lernst gewisse dinge mehr zu schaetzen und ich kann jetzt nur fuer mich sprechen aber die zeit die man am anfang hat wo man alleine ist, hilft einem mal ueber vieles so nachzudenken und naja ich denke sowas formt einen ungemein. alles im allen ich kann mich nicht beschweren, habe mittlerweile die ersten huerten der teilweise doch neuen sprache ueberwunden, ein paar nette menschen kennengelernt und der kontakt nach deutschland ist in zeiten wie heute dank internet auch ja alles kein problem mehr.

resultat, wer sich entschliest diesen schritt zu machen, dem kann ich nur zustimmen, es ist eine erfahrung die man gemacht haben sollte und die sicher fuer das weiter leben bestimmend ist.