AW: Bäckerei in China und Backen im Steinbackofen
Hallo alle miteinander,
erst einmal vielen vielen Dank für eure so zahlreichen Beiträge. Ja es hat mir sehr geholfen. Für mich war vor allem neu, dass der Teig nicht unbedingt 28°C braucht um zu garen. Ich habe also als erstes meinen Raum nicht mehr so arg erwärmt und für reichlich Luftfeuchtigkeit gesorgt. Das hat gut geholfen. Nun ist unsere kalte Periode schon wieder vorbei und wir haben schöne 26°C am Tag. Auch die Luftfeuchtigkeit ist wieder weit aus höher. Also ihr habt nach meiner Arbeitsweise gefragt: Ich habe in HK einen Sauerteigstarter gefunden, der auf Weizenbasis ist. Keine Ahnung ob das so in Ordnung ist, kommt aus San Francisco von der Firma Goldrush. Funktioniert gut. Ich habe mir also eine Tinktur davon gemacht und dann einen Sauerteig. Den habe ich im Kühlschrank und immer wenn ich was brauche setze ich diesem Teig die nötige Menge Mehl und Wasser hinzu, die ich als Sauerteig für mein Rezept brauche. Diesen Vorteig lasse ich dann ca. 12 Stunden stehen (abend vor dem Backen). Morgens nehme ich mir dann meinen benötigten Sauerteig ab und der Rest geht wieder in den Kühlschrank. Ich bereite also meinen Teig, lasse ihn wieder ruhen ca. 1 Std. in einer Schüssel oder dem Kessel der Knetmaschine. Wenn er groß genug ist, forme ich die Teiglinge. Und jetzt kommt was, was ich nicht weiß wie ich es anders machen soll. Also ich lege die Teiglinge auf das Blech, mit dem ich sie auch backe und stelle sie in meinen kleinen Garraum. Mein Mann hat mir an dem Regal für die Bleche einfach einen Bereich mit Plexiglas abgetrennt. Meine Brote lasse ich in Körben gehen und stürze sie später aufs Blech, die Baguette gehen allerdings direkt auf dem Blech. Ich könnte sie auch nicht umdrehen, der Teig ist viel zu weich. Ja und mit meiner neuen "Befeuchtungsmethode" (Wassersprüher) sind die Teiglinge tatsächlich an der Oberfläche feucht. Soweit so gut. Den Ofen habe ich inzwischen angeheizt. Ich schließe den Zug und gebe für etwa 10 sek. Schwaden. Jetzt schneide ich meine Baguette ein und schiebe sie in den Ofen. Ich warte einen kleinen Moment und gebe noch einmal für 10 sek. Schwaden. Nach 10 Minuten gehe ich mit der Temperatur runter und mache den Zug auf. Meine Baguette haben eine schöne Kruste, eine schöne Farbe aber nach wie vor reißen sie ein wenig. Es sind nur noch kleine Risse an der Seite. Vielleicht liegt das auch an der Art wie ich sie knete und forme. Mit den Roggenbroten bin ich sehr zufrieden, aber mit den Baguette noch nicht. Ich backe inzwischen für eine Gaststätte und mein Kunde findet die Baguette toll aber ich möchte, dass sie noch besser aussehen.
Ich bin nach wie vor auf dem Level Hobbybäckerei und Leben könnte ich davon auch nicht, aber langsam wird es mehr und vor allem meine Kekse und Kuchen gehen zur Zeit sehr gut. Also noch mal dank für eure so zahlreiche Hilfe, wieder 'ne Menge gelernt. Besonderen Dank nach Kanada!
Gruß Maren
AW: Bäckerei in China und Backen im Steinbackofen
Hallo Maren,
es freut mich dass du erfolgreich bist und wir Dir dabei helfen konnten!
Wegen der Risse auf der Seite, falls du auf Backpapier baeckst kann dies der Grund sein oder aber Dein Teig ist angetrocknet und der Dampf im Ofen reicht nicht aus um den Teig wieder aufzuweichen. Du koenntest die Dampfzugabe erhoehen, zuviel Dampf hat in der Regel kaum eine negative Auswirkung. Es kommt darauf an wie die Risse aussehen, ist es ein langer Riss paralell zum Backblech dann ist das backen auf dem Blech die Ursache. Abhilfe koennte hier sein dass Du Lochbleche verwendest.
Nun weiss ich nicht mehr ob Du einen Etagenofen hast oder nicht. Villeicht solltest Du ueberlegen die Baguette direkt auf dem Herd zu backen. Wie zuvor schon beschrieben stelle die Baguette in Tuecher eingezogen auf Gare, mit dem Gesicht nach unten. Zum umsetzen kannst du ein Brett benutzen, das die laenge Deiner Baguette hat und etwa 10 - 15 cm breit ist, wir nennen dies ein Aufschlagbrett. So kannst du auch weiche Teige transportieren. Nun kannst Du den Teig auf Abziehapperate oder einen geeigneten schiesser geben, schneiden und ab in den Ofen, es erfordert sicher etwas Uebung, aber du hast sicher nicht hunderte Baguette zu backen.
Bezueglich des Garraumes solltest du dir gedanken machen, auf lange sicht wirst du nicht darum herum kommen einen garraum zu haben. es muss nichts besonderes sein, in der vergangenheit habe ich mir mit einem Eimer Wasser und Tauchsiedern ausgeholfen.....einfach Dampf produzieren in groesserer Menge, wie du schon schreibst eine einefache Sache aus Plexiglas oder so reicht vollkommen aus. Du musst dann natuerlich manuell kontrollieren ob du nun zuviel Dampf hast oder nicht.
Weiterhin viel Erfolg und lass uns wissen wie es weitergeht bei dir! ;)
AW: Bäckerei in China und Backen im Steinbackofen
:) Hallo Maren,:)
als neuer Benutzer der Lebensmittelwelt habe ich sehr interessiert
die letzten Beiträge zu Deiner Tätigkeit in China gelesen.
Erzähl doch mal, was Dich dort hin verschlagen hat und wie Deine
derzeitigen Back-Ergebnisse ausfallen.
Gruß von Harald (BM)