Mobiler Verkauf von Quarkböllchen und Donuts- HILFE
Hallo,
ich möchte Ende des Jahres einen mobilen Stand mit frischen Quarkbällchen und Donuts eröffnen.
Wer hat solch einen Stand und kann mir Erfahrungen mitteilen?
Ich werde zwar Konkurenz, aber nicht gerade bei Ihnen um die Ecke.
Für Mitteilungen wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Frank Menz
AW: Mobiler Verkauf von Quarkböllchen und Donuts- HILFE
Hallo Herr Menz,
welche Punkte wären für Sie den besonders wichtig?
- Produkte (Rohstoffe, Herstellung, Einkauf)
- Hygiene (HACCP)
- Standort
- Marketing
- Konkurrenz (direkte und indirekte Konkurrenz / Substitutionsprodukte)
- Businessplan
- Gesetzliche Bestimmungen und Verordnungen
[B]Wenn Sie detailliertere Fragen stellen würden, können die User hier ggf. direkter/besser darauf Antworten.[/B]
- Haben Sie schon einen Verkaufsstand?
- Ist alles an Equipment (Fettbackgeräte, Bleche, Verkaufszubehör, Verpackungsmaterial usw.) schon vorhanden? Bzw. sind Ihnen die Lieferanten bekannt?
- Haben Sie schon einen Standort für Ihren mobilen Verkaufsstand in Betracht gezogen?
- Wenn ja, wie hoch ist die tägliche Passanten-Frequenz (das wichtigste an Ihren Standort ist, das genügend Passanten an Ihren Stand vorbei kommen!)?
- Haben Sie schon das für Sie zuständige Ordnungsamt/Gewerbeamt kontaktiert?
- Reisegewerbekarte- bzw. schein?
- Könnten sich ggf. andere Geschäftsleute vom Backgeruch der Quarkbällchen gestört fühlen? (Ein Punkt der nicht zu unterschätzen ist!)
- Alle anderen Anbieter von Fast Food und Snacks, egal ob süß, salzig oder deftig, sind ihre Konkurrenten! Wenn die Passanten dort ihre Euros ausgeben, bleibt für Sie gar nichts oder nur noch ganz wenig übrig!!!
- Soll der Verkaufsstand Ihre Haupteinnahmequelle sein? Oder wollen Sie den Stand im Nebenerwerb betreiben?
- Schon über saisonal bedingte Umsatzschwankungen nachgedacht? Im Hochsommer bei 30 Grad C und dürfte der Verkauf dieser Artikel praktisch zum erliegen kommen.
AW: Mobiler Verkauf von Quarkböllchen und Donuts- HILFE
Guten Morgen Prinztorty,
am wichtigsten ist derzeit der Businessplan.
Bei diesem drehe ich mich irgendwie im Kreis, da ich nicht so genau damit klarkomme und auch bei bestimmten Sachen weder die Preise weiss, noch wo ich diese herbekomme.
Ohne eine Rentabilitätsvorschau bekomme ich auch kein Startgeld vom Amt.
Um hier keinen Seitenlangen Roman zu schreiben gehe ich direkt auf die Fragen ein.
Welche Punkte sind für mich wichtig:
- Produkte________________________geklärt
- Hygiene (HACCP) _________________mit Schulung geklärt
- Standort________________________ unentschlossen
- Konkurrenz (direkt/ indirekt)________ direkt auf meinem Markt keine/ indirekt wenige
[U]- Businessplan_____________________sehr wichtig, da ziemlich unbeholfen[/U]
- Verkaufsstand___________________Stand oder Wagen kann erst nach der Rentabilitätsvorschau entschieden werden
- Equiment/ Lieferanten_____________bisher noch nichts angeschafft, aber die Lieferanten stehen bereits fest
- Standort________________________noch nicht festgelegt
- Gewerbeamt kontaktiert___________wollte ich erst bei der Gewerbeanmeldung machen
- Reisegewerbe-schein _____________leider weiß ich derzeit keinen Unterschied
- Geruchsbelästigung_______________da ich nur auf Märkten arbeiten will sollte dies kein Problem sein, wenn doch muß man sichum eine Lösung beiderseits bemühen
- Haupteinnahmequelle_____________ja ich möchte Wochentags Mi-Fr auf dem Wochenmarkt und Wochenende auf Straßenfeste in und um Berlin. Leider
habe ich Schwierigkeiten ein Verzeichniss der Feste zu bekommen
- saisonale Umsatzschwankungen____eine Ausweichmöglichkeit ist vorhanden, doch erst muß das geschäft anlaufen
Ich bin über jede Hilfe dankbar.
Gruß
Frank Menz, Brandenburg
AW: Mobiler Verkauf von Quarkböllchen und Donuts- HILFE
Guten Morgen Frank Menz,
das sind schon mal genauere Fragen, ich hoffe dass ich darauf ausreichend antworten kann
[B]Hygiene (HACCP)[/B]
Sie haben zwar die Schulung mitgemacht, allerdings kann es Ihnen passieren, dass Ihr zuständiges Ordnungsamt Sie noch auf Mängel hinweist (z.B. fehlender oder ungenügender Hustenschutz am Stand, fließendes Kalt- und Warmwasser!!!). Die EU-Hygieneverordnung lässt den örtlichen Behörden viel Spielraum in Ihren Entscheidungen, d.h. vieles von dem was in der Verordnung steht ist Auslegungssache der Behörden. Hier würde ich unbedingt vorher mit der Behörde Kontakt aufnehmen und Ihr Vorhaben genau Besprechen! Nachträgliche Investitionen (z.B. Handwaschbecken mit fließendem Kalt- und Warmwasser) kosten viel Geld (Tipp: Im Investitionsplan immer eine Reserve für Unvorhergesehenes von 10 % einplanen!).
[B]Standort[/B]
So wie ich lese wollen Sie Ihren Stand insbesondere auf Wochenmärkten aufstellen. Ihr Erfolg hängt ganz wesentlich von der Passanten-Frequenz und der vorhandenen Kaufkraft der Bevölkerung ab. Ein Bespiel: Ihr Stand auf dem Münchener Viktualienmarkt könnte der Renner sein, aber auf einen herkömmlichen Wochenmarkt in einer kleinen Stadt oder einem Vorort, da wird es schon deutlich schwieriger. Da wo die Menschen hingehen und flanieren, locker drauf sind, das ganze eher als Teil ihrer Freizeit ansehen und nicht als Versorgungskauf (was auf einem Wochenmarkt der Fall ist), sitzt das Geld lockerer. Quarkbällchen und Donuts sind keine Grundnahrungsmittel die ich zum Leben brauche. So etwas gönnt man sich als kleines Extra, weil sie so schön riechen („Marketing by Duft“) oder toll aussehen. Und immer nur dann wenn man das Geld übrig hat (Kaufkraft)!
Es könnte für Sie lukrativer sein, wenn Sie sich zusätzlich bei der Standortwahl breiter aufstellen, d.h. auch auf Kirmesplätzen,Volksfeste, Stadtteilfesten präsent sind.
Dies bedeutet zwar andere Vertriebszeiten (und für Sie andere Arbeitszeiten), allerdings
Könnte dies auch mehr Umsatz bedeuten.
Informationen über regionale Kirmes-Veranstaltungen, Volksfeste, Stadtteilfeste sowie die Platzvergabe könnten Sie versuchen bei Ihrem Ordnungsamt zu erfahren (die müssten die Adressen kennen). Auch Touristeninformationen (Veranstaltungskalender) der jeweiligen Städte (Berlin) können sehr hilfreich sein. Oder besser gleich die Touristeninformation der Stadt aufsuchen und sich mal informieren.
[B]Konkurrenz[/B]
Wie ich schon geschrieben habe, alle anderen Anbieter die etwas zum Essen und Trinken anbieten sind Ihre Konkurrenten!
[B]Kontakt zum Gewerbeamt[/B]
Ich würde VOR der Gewerbeanmeldung den Kontakt zur Behörde suchen! Siehe oben unter Punkt „Hygiene (HACCP)“.
[B]Reisegewerbeschein[/B]
Das ist richtig, Sie brauchen einen Reisegewerbeschein.
Der wird normalerweise vom Gewerbeaufsichtsamt (=Landratsamt) ausgestellt, in größeren Gemeinden (ab ca. 50.000 EW) vom Ordnungsamt.
Es wird ein Führungszeugnis und ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister verlangt. Dafür müssen Sie erst mal bezahlen ( ca. 25,-- Euro).
Außerdem muss ein Reisegewerbeschein regelmäßig verlängert werden und kostet auch Gebühren - einfach mal auf dem Gewerbeamt nachfragen.
Aber dies kann man am besten vor der Gewerbeanmeldung bei der zuständigen Behörde erfahren.
[B]Geruchsbelästigung[/B]
Damit meinte ich in erster Linie Probleme mit anderen Händler z.B. in Fussgängerzonen. Da gibt es „empfindliche“ Nasen. Wenn z.B. ein Einzelhändler einer feinen Parfümerie sich beschwert und mind. 3 wöchentlich das Ordnungsamt anruft sowie andere Geschäftsleute seiner Nachbarschaft gegen Sie mobilisiert, dann dürfte das für Sie auf Dauer kein Vergnügen sein. Auf einer Kirmes oder einem Volksfest sieht die Sache ganz anders aus.
[B]Haupteinnahmequelle[/B]
Haben Sie eine Vermutung (Schätzung) wie viel Sie einnehmen werden/müssen um Ihre Kosten zu decken!? Mir sind stationäre (d.h. mit angemieteten Ladenlokal) Betriebe bekannt, die bringen am Tag 200 € Umsatz.
[B]Businessplan[/B]
Grundsätzlich gibt es im Internet hervorragende Hilfe (Muster-Businesspläne und Hilfen wie man diesen schreibt!). Aber: Keinen vorgefertigten Businessplan verwenden! Sie müssen Ihren Businessplan schreiben, denn Sie müssen die Zusammenhänge verstehen, Sie müssen von Ihrer Idee Überzeugt sein, Sie müssen Gewinn machen damit Sie davon Leben können. Und Sie sind letztlich verantwortlich, wenn die ganze Sache schiefgehen sollte (Insolvenz)!
Meines Wissens hat jedes Bundesland in Deutschland eine Internetplattform für Existenzgründer eingerichtet. Zudem erfährt man dort weitere hilfreiche Links und Adressen über regionale (teils kostenlose) Beratungsstellen!
. existenzgruender.de
.go-nrw.de
[B]Arbeitsagentur[/B]
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber so war es mal im Gespräch, müssen oder sollten alle Existenzgründer die aus der Arbeitslosigkeit heraus sich selbständig machen wollen vor der Vergabe öffentlicher Mittel der Arbeitsagentur (Überbrückungsgeld, Ich-AG.) ein Intensiv-Kurs (2 Wochen) der Arbeitsagenturen mit machen. In diesem Kurs werden Grundkenntnisse der Existenzgründung (Marketing, Steuern, Versicherungen, Businessplan erstellen, Kalkulation u.a.) vermittelt. Er ist kostenlos und recht hilfreich.
Ich hoffe ich konnte schon etwas weiterhelfen.
Gruss prinztorty